Zamani-Teppiche wird zur Bühne

Teppich JANAKA ZAMANI UND MARTINA MAGGALE

Bei Zamani-Teppiche in der Währinger Straße wird es künftig wieder regelmäßig Konzerte und Veranstaltungen geben. Der Schwerpunkt liegt bei Musik und Kunst aus der Region der Seidenstraße.

Ein Teppich ist mehr als die Summe seiner Knoten

Jeder Teppich hat eine Seele sagt Janaka Zamani beim Besuch von „Unser Währing“. Jedes Muster habe eine besondere Bedeutung. In seiner Kindheit sei das Knüpfen eines Teppichs verbunden gewesen mit Freude, Liebe und Lachen. Diese Tradition wolle er in seinem Geschäft am Leben erhalten – auch wenn sie ihn Afghanistan selbst durch Tränen und Trauer verdrängt worden sei.

Zamani Teppich

Aus Afghanistan in den 18. Bezirk

Aus seiner Heimat geflüchtet ist Zamani kurz nach Beginn der sowjetischen Besatzung in den 1980ern. Zuerst lebte er als Kunst- und Teppichhändler in Saudi-Arabien. 1990 kam er nach Österreich – eigentlich zufällig, erzählt er. Bei seinen Verkäufen habe er gesehen, dass Europäer besonders großen Wert auf Qualität und künstlerische Gestaltung leben. Deshalb sei er seinen Kunden gefolgt und in Wien gelandet. 1991 eröffnete er sein sein erstes Geschäft am Aumannplatz, übersiedelte später in Alserstraße und kehrte 2017 zurück nach Währing – in den früheren Standort von Spiele-Heinz neben dem Schubertpark.

Musik soll Kunstgegenstände zum Leben erwecken

Um die Seele der Teppiche zum Leben zu erwecken, brauche es auch Musik, sagt Zamani. Deshalb hat er sich vor einigen Jahren mit der Kulturmanagerin Martina Maggale zusammengetan, die eigentlich in der Welt der experimentellen Kunst zuhause ist. Gemeinsam kuratieren sie ein Programm, das moderne Elemente mit der Kunst aus Zentralasien, dem Kaukasus und dem Nahen Osten zusammenbringt.

Zur Hälfte Möbelgeschäft, Zur Hälfte Museum

Der Schwerpunkt des Geschäfts liegt bei Teppichen und Kunstgegenständen aus der Region der Seidenstraße – also dem Kaukasus und Zentralasien. Angeboten werden Teppiche, gestickte Stoffe und Kunstgegenstände von Bildern über Vasen zu Schmuck. Dabei achten die Beiden besonders auf die hohe Qualität der Materialien. Bei Stickereien aus Usbekistan sei zum Beispiel klar, dass hier nur Seide und Baumwolle verwendet werde und auf keinen Fall Kunstfasern.

10. Februar 2023
Salon skug: Can Erkurt & Odysseus Stamoglou / Adelita Escapes & Space Gear
Um Anmeldung wird gebeten! Eintritt: Freie Spende für die Musiker:innen

Alle Informationen finden Sie in unserem Veranstaltungskalender

Geschmack bei Teppichen ändert sich

Im Zentrum des Angebots steht die sogenannte Nomadenkunst, sagt Zamani, also Einzelstücke mit besonderem Charakter. Das unterscheide sein Geschäft von anderen Teppichhändlern, bei denen klassische „Perser-Teppiche“ angeboten werden. Blumen und florale Motive auf den Teppichen gebe es auch bei ihm, die würden in Europa aber langsam aus der Mode kommen. Seine Erklärung: Blumenmuster seien gut für die Wüste, in denen es keine Pflanzen gebe. Die Teppiche müssten dort für Abwechslung sorgen. In Europa gebe es auch so genügend Blumen und Pflanzen. Deshalb seien heue Teppiche mit geometrischen Mustern und kräftigen Farben beliebter.

Jeder Teppich sei ein kleines Kunstwerk. Und Kunst habe immer schon Grenzen überwunden und Menschen zusammengebracht. Dieses Zusammenbringen soll durch die neue Veranstaltungsreihe im Geschäft in der Währinger Straße noch verstärkt werden.

Zamani Orientteppiche & Schmuck

Währinger Straße 125, 1180 Wien

T. + 43 1 890 89 59

E. zamani(a)orientteppiche-wien.at

Öffnungszeiten:

Montag – Freitag 10:00 – 18:00

Samstag 10:00 – 17:00

Bilder: Müller-Schinwald