Im Amtshaus können ab dieser Woche die genauen Pläne für die Sanierung der Pötzleinsdorfer Allee und den Radweg in der Gersthofer Straße eingesehen werden. Dabei gibt es die Möglichkeit Änderungsvorschläge einzubringen. Das Projekt war auch Thema einer Sondersitzung der Bezirksvorstehung.
Mehr als 100 klimawirksame Bäume werden gerettet
Die Sanierung der Pötzleinsdorfer Allee sei das wichtigste Projekt seiner Berufslaufbahn erzählt Günter Reschreiter von der Magistratsabteilung 28 – Straßenbau beim ersten Informationsabend im Amtshaus. Die Sanierung der Allee rette mehr als 100 alte Bäume, erklärt Reschreiter: Große Bäume, die das Stadtklima stark verbessern. Neu gepflanzte Bäume seien gut und wichtig. Bis ein Baum so groß sei, dass er die Umgebung abkühle, müsse er aber erst einmal 20 Jahre lang wachsen. Und viele neu gepflanzten Straßenbäume würden dieses Alter gar nicht erreichen, weil sie vorher absterben. Im Moment ist das Überleben der Bäume in der Allee akut bedroht, wir haben im Dezember darüber berichtet.
Die Ausstellung „Klimafitte Pötzleinsdorfer Straße“ im Festsaal des Amtshauses kann vom 17. Jänner bis zum 4. Februar 2022, Montag bis Freitag von 8 bis 15 Uhr, Donnerstag bis 17 Uhr besucht werden.
ExpertInnen stehen an diesen Daten für Fragen bereit: 18.01., 25.01., 27.01., 01.02.2022, jeweils von 17 bis 20 Uhr.
Reschreiter und ein Kollege der MA 46 – Verkehrsorganisation werden in den kommenden Wochen immer wieder bei der Ausstellung im Amtshaus sein um die Pläne zu erklären und Vorschläge aufzunehmen. Der Zustrom von Interessierten hält sich beim Besuch von „Unser Währing“ noch in Grenzen. Die Rückmeldungen seien überwiegend positiv sagt Peter Kühnberger von der Agenda Währing, der an diesem Abend ebenfalls im Amtshaus ist. Meist sind es Fragen nach der konkreten Umsetzung: Wo wird der Radweg genau gebaut, wann fangen die Bauarbeiten an, wann erfolgen die Arbeiten in den einzelnen Bauabschnitten, wie sind die Symbole auf den Bauplänen zu verstehen, wie werden die Baumscheiben gestaltet und so weiter.
Sorge um Parkplätze und Verkehrssicherheit
Nicht alle Besucher sehen das Projekt positiv: Es sei eine Zumutung, dass künftig eine Bank auf öffentlichem Grund neben ihrem Garten stehen soll, echauffiert sich eine Dame. Wozu brauche es diese Bänke überhaupt? Und wenn, dann solle die Bank doch bitte beim Nachbarn stehen! Der stellvertretende Bezirksvorsteher Robert Zöchling versucht sie zu beruhigen und verspricht zu prüfen, eine Verlegung der Bank möglich ist.
Einige Fragen kamen dazu, wie Fußgänger und Radfahrer auf dem neuen Radweg miteinander auskommen sollen. Der Weg wird viereinhalb Meter breit, es sollte also für alle VerkehrsteilnehmerInnen Platz sein. Für kritische Fragen sorgte auch der Wegfall einiger Parkplätze in der Gersthofer Straße. Negative Rückmeldungen seien aber sehr deutlich in der Unterzahl, sagt Zöchling. Das zeigen auch die Karten, die einige Besucher ausgefüllt und im Amtshaus abgegeben haben.
Zusätzlich zur Ausstellung werden Begehungen vor Ort angeboten:
18.02. und 04.03.2022, jeweils von 15 bis 16:30 Uhr.
Zur besseren Organisation ersucht die Bezirksvorstehung um Anmeldung:
Telefon : 01 – 4000 – 18115 oder mail: post@bv18.wien.gv.at
Der Treffpunkt wird bei der Anmeldung bekannt gegeben.
Sondersitzung der Bezirksvertretung zur Pötzleinsdorfer Allee
Der Umbau war Thema einer Sondersitzung de Bezirksvorstehung am 20.1.2022, die extra für den Umbau einberufen wurde. Nach den Regeln der Stadt Wien können das Bezirksbudget und so große Projekte nicht in der gleichen Sitzung beschlossen werden. Das Budget stand im Dezember auf der Tagesordnung, die nächste reguläre Sitzung ist aber erst im März – zu spät, damit die Bauarbeiten noch rechtzeitig im Frühling beginnen können.
Damit die Sitzung wegen der Pandemie möglichst schnell zu Ende geht, hatten sich NEOS, SPÖ und Grüne darauf geeinigt, keine zusätzlichen Anträge einzubringen. Von der ÖVP kam eine Anfrage an die Bezirksvorsteherin und ein Antrag, die sich mit der Verkehrsorganisation in Pötzleinsdorf beschäftigen. Darin schlägt die ÖVP vor, dass die Einrichtung eines Taxirufdienstes geprüft werden soll. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.
Schweigeminute für Karl Homole
Eröffnet wurde die Sitzung mit einer Schweigeminute für den langjährigen Bezirksvorsteher Karl Homole, der Anfang Jänner gestorben ist. Bezirksvorsteherin Silvia Nossek und ÖVP-Bezirksparteichef Johannes Schreiber würdigten den Vestorbenen, der viel für Währing geleistet habe. Besonders hervorgehoben wurde sein Engagement für Kinder und Jugendliche im Bezirk.
Die Sitzung wird als eine der kürzesten in die Geschichte des Bezirks eingehen, nach einer knappen halben Stunde war sie bereits wieder vorbei. Das nächste reguläre Aufeinandertreffen der Bezirksvertretung findet am 17. März 2022 statt.
Photos: Müller-Schinwald, Screenshot Magistrat Wien