Wasserspeicher am Schafberg ist fertig

Wasserspeicher Schafberg

Anfang April wird mit der Befüllung des neuen großen Wasserspeicher am Schafberg begonnen. Das Speichervolumen ist mit 60 Millionen Liter Wasser fast drei mal so groß wie bisher. Damit soll die Wasserversorgung im Nordwesten Wiens langfristig gesichert werden.

Wasser für die Bezirke 16 bis 22

Etwas mehr als ein Jahr haben die Bauarbeiten am Schafberg, gleich hinter der Bezirksgrenze zu Hernals gedauert. Der historische Wasserspeicher ist dabei sehr deutlich vergrößert worden. Statt derzeit 23 Millionen Liter Wasser wird er künftig 60 Millionen Liter fassen können, heißt es in einer Aussendung. Die Versorgung ist Teil eines massiven Ausbaus der Wasserleitungen im Westen der Stadt, dabei wird eine neue Versorgunsgleitung vom Hochbehälter in Lainz zum Hochbehälter in Döbling gebaut. Die Wasserversorgung de Bezirke 16, 17 und 18 wird so nachhaltig gesichert. Auch die Bezirke 20 und 21, die mit der neuen Hauptwasserleitung versorgt werden, sollen davon profitieren.

156 Säulen im Untergrund

Die zusätzliche Wasserkammer des Wasserbehälters Schafberg beinhaltet 156 Säulen und ist 100 x 60 Meter groß. Das Volumen beträgt rund 37.000 Kubikmeter. Nach umfangreichen Aushubarbeiten wurden in weniger als einem Jahr die Bodenplatte, alle Säulen sowie die Wände der Wasserkammer errichtet und die Schieberkammer fertiggestellt. Insgesamt wurden rund 1.110 Tonnen Stahl verbaut.

Bäume und Photovoltaik an der Oberfläche

Nach Fertigstellung der Baustelle im Herbst wird die Oberfläche der Wasserkammer begrünt und als naturnaher Lebensraum für Tiere und Pflanzen gestaltet. Neben der Bepflanzung mit heimischen Sträuchern und Bäumen sind auf dem Gelände Nistkästen für Vögel, Fledermausquartiere und Insektenhotels vorgesehen. Ein Teil des Grundstücks wird für die Errichtung einer Photovoltaikanlage zur Verfügung gestellt.

Durch die großen Speicher ist Wien übrigens eine der wenigen Großstädte, bei denen auch im Fall eines großflächigen Blackout weiterhin Wasser aus den Leitungen kommt. Da die Wassertanks wie am Schafberg deutlich höher liegen als der Rest der Stadt, sind für den Druck in den Leitungen keine Pumpen nötig.

Friedhofsgärtnerei musste Wasserspeicher am Schafberg weichen

Als die Friedhofsgärtnerei Pöchhacker in der Czartoryskigasse schließen musste, machten schnell Gerüchte am Schafberg ihre Runde. Die Rede war von einem Wohnbau, die Stadt Wien verschleudere Grundstücke um Luxuswohnungen errichten zu lassen. Ein Blick auf den Flächenwidmungsplan hätte schon damals gereicht, um diesen Gerüchten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Im Flächenwidmungsplan ist das ganze Gebiet als SO ausgewiesen, also als Sonderwidmung. Ein Wohnbau ist damit faktisch ausgeschlossen. Das Grundstück befindet sich unmittelbar an der Bezirksgrenze neben dem Friedhof. Viele Anrainer vermuteten daher, es sei noch in Währing, tatsächlich ist es aber schon in Hernals.


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Photo: PID/Christian Fürthner, Unser Währing.at