Mehr als 200 Geschäfte gibt es in der äußeren Währinger Straße. Die Öffnungszeiten sind aber sehr unterschiedlich, vor allem am Samstag. Auch gemeinsame Aktivitäten der Geschäfte, um überregional Kunden anzuziehen, gibt es schon länger keine mehr.
Attraktivität der Einkaufsstraße steigern
Die Währinger Straße ist nicht nur das Herz des Bezirks sondern auch eine der am besten funktionierenden Einkaufsstraßen der Stadt. Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben aber auch hier ihre Spuren hinterlassen. Das Geschäftslokal des früheren „Delka“ steht seit Jahren leer und auch die Zukunft des „Salamander“ ist ungewiss, weil sich die Kette aus Österreich zurückzieht. Damit die Straße weiter floriert, wäre es wichtig die Attraktivität für die Kundinnen und Kunden zu erhöhen. Derzeit stehen viele von ihnen immer wieder vor geschlossenen Geschäften, vor allem am Samstag. Denn die Öffnungszeiten der Geschäfte sind alles andere als einheitlich.
Kein klares Muster bei Öffnungszeiten
Manche Geschäfte öffnen unter der Woche um 9.00 Uhr, andere erst um 11.00. Am Abend schließen manche um 18.00, andere um 18.30. Einige Geschäfte haben auch eine Mittagspause und auch die ist alles andere als einheitlich.
Noch stärker sind die Unterschiede am Samstag: Geöffnet wird zwischen zwischen 8.00 und 10.00, geschlossen zwischen 13.00 und 18.30 Uhr.
Gleiche Branche am gleichen Standort – zu unterschiedlichen Zeiten
Dass nicht alle Branchen und alle Geschäfte immer zur gleichen Zeit offen halten können und wollen, liegt auf der Hand. Die Kunden von Apotheken (wochentags 8.00-18.00) haben andere Bedürfnisse als die von Banken (Erste Bank: 9.00-16.00). Lebensmittelgeschäfte und Bäckereien öffnen grundsätzlich früher, Supermärkte und Ketten haben andere Möglichkeiten als Familienunternehmen. Dass Geschäfte aus der gleichen Branchen in unmittelbarer Nachbarschaft unterschiedliche Öffnungszeiten haben – zB Palmers und Triumph – lässt sich aus Kundensicht allerdings nur schwer nachvollziehen.
Gemeinsamen Auftritt besser koordinieren
Laut einer aktuellen Studie der Wirtschaftskammer Wien hat sich die Zahl der BesucherInnen der Währinger Straße nach der Pandemie wieder erholt, durchschnittlich 8.000 Kundinnen und Kunden sind an einem normalen Einkaufstag hier unterwegs. Um auch stärker Publikum aus anderen Bezirken zu erreichen, wären allerdings Maßnahmen nötig um die Bekanntheit und Attraktivität der Einkaufsstraße zu erhöhen. Auch ein gemeinsamer Auftritt und eine bessere Koordination der Geschäfte wäre von Vorteil.
Einkaufsstraßenvereine in anderen Bezirken machen Aktionen um KundInnen anzusprechen
In anderen Bezirken übernehmen Einkaufsstraßenvereine diese Funktion. Ein Blick auf die Seite „Meinkaufstadt.Wien“ der Wirtschaftskammer zeigt, welche Möglichkeiten es gibt: In Ottakring gibt es zum Beispiel kulinarische Spaziergänge durch das Brunnenmarktviertel, in der Wollzeile ein Kinderfest mit den „Donaupiraten“, einen „Flaniermarkt“ in der Neubaugasse oder den „Servas Markt“ am Servitenplatz. Und im Sommer laden die Geschäfte entlang der Baustellen der U2/U5 zu einer gemeinsamen Rätselrally.
Keine Infos über Aktionen in Währinger Straße
Im vergangenen Jahr wurden die Förderungen der Stadt und der Wirtschaftskammer für die Einkaufsstraßenvereine umstrukturiert und anders verteilt. Seit vergangenem Dezember schickt die Wiener Wirtschaftskammer jeden Monat eine Übersicht der Aktivitäten Wirtschaftsvereine aus. Besonders aktiv sind die UnternehmerInnen im 5., 8., 16., und 20. Bezirk. Währing ist hingegen einer der wenigen Bezirke, der in diesen Aussendungen kein einziges Mal(!) vorkommt.
Währinger Straße darf sich nicht auf früheren Erfolgen ausruhen
Redet man mit den Geschäftsleuten in der Währinger Straße, gäbe es durchaus den Bedarf nach solchen Aktionen. Manche erinnern sich zum Beispiel an den Genusspfad am Kutschkermarkt, der zusätzliches Publikum in die Geschäfte in der Umgebung gebracht hat. Auch ein gemeinsamer längerer Einkaufstag pro Woche wäre denkbar. Ein Vorzeigemodell sind die Konzerte am Kutschkermarkt im Sommer, die federführend vom Cafe Himmelblau und Mayr-Delikatessen organisiert werden. In Währing gibt es zwar gleich vier Einkaufsstraßenvereine – wir haben im März darüber berichtet. Mit Ausnahme des Straßenfestes haben sie in den letzten Jahren aber keine Aktivitäten gesetzt, die eine breitere Öffentlichkeit erreicht haben. Ob sich die die Geschäftsleute in der Währinger Straße diesen Stillstand leisten können, ist fraglich. Denn die Konkurrenz in anderen Bezirken und vor allem durch Onlineshops wird sicher nicht kleiner werden.
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Bilder: Unser-Währing.at