Am 12.10.1923 wurde der Währinger Park eröffnet. Im Amtshaus in der Martinstraße erlaubt eine neue Ausstellung einen Blick in die Geschichte des Parks.
Der unterschätze Park im Nordosten des Bezirks
Der Währinger Park stehe im Bezirk immer irgendwie im Schatten des Türkenschanzparks, erzählt Ute Griebaum, die die Ausstellung gestaltet hat. Das habe sie auch bei der Recherche gemerkt. In den Archiven lasse sich nicht viel über die Entstehung und Geschichte des Parks finden. Mit der Ausstellung wolle sie zeigen, wie vielfältig und besonders die Parkanlage sei. Von Sport- und Spielplätzen bis zu Ruhezonen gebe es dort einfach alles, was man zur Erholung in der Stadt braucht.
Vom Friedhof zur Grünoase
Die Schautafeln sind im Erdgeschoss des Amtshauses am Weg zur Kasse zu finden. Sie beginnen bei der Geschichte der Anlage. 1783 wurde hier ein Friedhof errichtet, auf dem im Lauf des 19. Jahrhunderts auch viele Prominente begraben wurden: Carl Ritter von Ghega, dem Erbauer der Semmeringbahn, die Eltern von Franz Schubert oder der Politiker Friedrich von Gentz, nach dem die Gentzgasse benannt ist. Nach der Eröffnung des Zentralfriedhofes wurde der Währinger Friedhof ab den 1870ern schrittweise geschlossen und 1923 schließlich in einen Park umgewandelt. 58 künstlerisch besonders wertvolle Grabsteine sind nach wie vor im sogenannten Gräberhain zu besichtigen. An die Geschichte erinnert nur mehr der benachbarte Jüdische Friedhof.
Auch im benachbarten Bezirksmuseum gibt es einige Schautafeln, die an das 100-jährige Jubiläum des Währinger Parks erinnern. Zu sehen sind sie noch bis zum 21. Dezember.
Idee für Ausstellung beim Spazieren im Währinger Park
Die Idee zur Ausstellung kam Griebaum, die auch grüne Bezirksrätin ist, als sie beim Spazierengehen die hundertjährige Eiche und den Gedenkstein sah, der an die Eröffnung des Parks erinnert. Beim traditionelle Sommerfest im September wurde an den Jahrestag erinnert und seit Mitte Oktober ist auch die Ausstellung im Amtshaus zu sehen. Die Grafik und Gestaltung stammen von Eleonore Kronsteiner.
Währinger Park für alle: Gestern und Heute
Das „Rote Wien“ habe sich bei der Anlage des Parks große Mühe gegeben, sagt Griebaum. Damals wurde das Kinderfreibad errichtet, ebenso wie die Jugendsportanlage. Auch in den letzten Jahren hat sich viel getan: Die neue Toilettenanlage wurde eröffnet, der Outdoor-Fitnesspark, die neuen Tischtennistische, eine Boulebahn, die Spielplätze wurden erneuert und noch einiges mehr. Ihr gefalle besonders, dass jeder hier seinen Platz finden kann: Für Familienfeste, zum sporteln oder einfach um in Ruhe ein Buch zu lesen. Der Währinger Park sei einfach für alle da.
Die Ausstellung ist während der Amtsstunden bei freiem Eintritt zugänglich: Mo – Mi & Fr, 7:30 – 15:30 Uhr; Do, 7:30 – 17:30 Uhr; an gesetzlichen Feiertagen geschlossen
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Photos: BV18, Unser-Währing.at