Währinger Bub siegt bei Vier-Schanzen-Tournee

Nico Greilhuber auf der Schanze
Nico Greilhuber auf der Schanze

Einen großen Erfolg in einer ungewöhnlichen Sportart hat der zehnjährige Währinger Nico Greilhuber errungen. Bei der Vier-Schanzen-Tournee der Kinder konnte er das Springen in Bischofshofen in seiner Altersklasse für sich entscheiden.

Nachwuchs-Springer gibt es nicht nur in den Bergen

Das Gefühl zu fliegen – darauf freut sich Nico Greilhuber immer am meisten. Der Flug selbst dauert zwar nur wenige Sekunden, ist aber jedes Mal wieder ein großartiges Erlebnis, erzählt der Zehnjährige im Gespräch mit „Unser Währing“. Der Weg zu dem ungewöhnlichen und aufwendigen Sport begann zufällig. Im Fernsehen folgte er immer begeistert den Übertragungen der Skisprung-Veranstaltungen. Dann erzählte seine Mutter, eine Lehrerin, dass sie einen Nachwuchs-Springer unterrichtet. Da gab es für ihn und seine Eltern kein Halten mehr.

Wöchentliches Training führt zum Erfolg

Zuerst gab es ein Probespringen auf der Hohe-Wand-Wiese in Wien über eine kleine Schanze. Dann ging es zu den Trainingseinheiten in der Steiermark, nach Eisenerz und Mürzzuschlag, ergänzt mit wöchentlichem Krafttraining in Wien. Und nach knapp zwei Jahren Training hat Nico den ersten Skisprung-Titel nach Währing geholt: Den Sieg beim Springen in Bischofshofen mit zwei Sprüngen über jeweils 18,5 Meter. Der Wochenplan von Nico ist entsprechend dicht. Der Bub, der in Florida geboren wurde, geht in die internationale Schule in der Lacknergasse.

Nico Greilhuber mit Pokal

Vier-Schanzen-Tournee für Kinder und Jugendliche

Die Vier-Schanzen-Tournee ist für die Kinder genauso wichtig und prestigeträchtig wie die der Erwachsenen. Gesprungen wird dabei auf bewässerten Matten, so sind die Wettbewerbe auch im Sommer möglich. Wettbewerbe gibt es in Bischofshofen, Berchtesgarden, Reit im Winkl und Hinzenbach. In der Gesamtwertung liegt Nico Greilhuber auf Platz zwei, in seiner Altersklasse geschlagen nur von Marc Karger vom steirischen Club SC Erzbergland.

Gesprungen wird wie bei den Erwachsenen im V-Stil. Derzeit betreibt Nico das Springen als Hobby. Sein nächstes Ziel: Von der 30-Meter zur 60-Meter Schanze aufzusteigen. Für eine echte Karriere als Ski-Springer müsste er auf eine entsprechende Schulen wechseln, zum Beispiel das Skigymnasium in Stams – bis zu einer Entscheidung sind aber noch einige Jahre Zeit.

Die Tournee war insgesamt ein großer Erfolg für den Verein „Wiener Stadtadler„, für den Nico Greilhuber antritt. Kein anderer Skisprungverein aus Österreich oder Deutschland konnte in diesem Jahr so viele Tagessiege holen wie die Kinder und Jugendlichen aus Wien und Niederösterreich. In seiner Altersklasse konnte der siebenjährige Albin Hauser aus unserem Nachbarbezirk Hernals sogar die Gesamtwertung für sich entscheiden.

Dringend nötig: Eine eigene Schanze

Und das, obwohl die Stadtadler als einziger österreichischer Verein keine eigene Schanze zur Verfügung haben sondern zum Training in andere Bundesländer ausweichen müssen. Um die großen Erfolge dieser Saison zu wiederholen, wünschen sich die Wiener Flieger dringend eine eigene Sportstätte. Durch die bewässerten Matten ist Skispringen längst nicht mehr Schnee- oder Saisonabhängig. Trotzdem konnte die Wiener Stadtpolitik bis jetzt keinen Ort zur verfügung stellen. Passende Stellen gibt es zum Beispiel beim Cobenzl im 19. oder im Kasgraben im 14. Bezirk. In Währing hat es zuletzt große Verbesserungen für Tischtennisspieler gegeben. Sollte sich in unserem Bezirk eine Stelle für eine Schanze finden, hätten die „Stadtadler“ sicher nichts dagegen.

Team der Stadtadler
Team der Stadtadler

Photos/Video: Wiener Stadtadler / Danner, Andreas Greilhuber