Seit November unterstützt die Währingerin Tina Tinkl professionell beim Aufräumen und Ordnung machen. Mit ihrem Unternehmen „Option Ordnung“ unterstützt sie dabei, die eigenen vier Wände wieder unter Kontrolle zu bringen.
Aufräumen ist wie Zähne zu putzen
Es mache ihr Spaß, Leute durch ihre Arbeit nachhaltig zu entlasten und zu unterstützen. So beschreibt Tina Tinkl, warum sie sich als zertifizierte Ordnungsberaterin selbstständig gemacht hat. Für ihre KundInnen sei es wahnsinnig erleichternd, sich von Dingen zu trennen, die sie eigentlich längst nicht mehr brauchen. Denn so können sie wieder in Wohnungen leben, in denen sie sich wirklich wohl fühlen.
Ordnung zu halten sei ähnlich wie täglich die Zähne zu putzen, erzählt die gebürtige Belgierin, die zur Ausbildung nach Österreich gekommen ist. Nur wenigen Menschen mache es besonders großen Spaß, nötig sei es trotzdem. Das gelte auch für eine Wohnung: Jeden Tag müsse man zumindest irgendetwas machen, damit sie lebenswert bleibe. Und sei es nur, dass man am Abend den Küchentisch aufräumt, damit das am nächsten Morgen erledigt ist.
Ordnung bedeutet für alle Menschen etwas anderes
Die Gründe warum sich jemand an sie wendet, sind so unterschiedlich wie die Wünsche. Gemeinsam ist allen KundInnen: Sie sind mit dem Zustand ihrer Wohnung nicht zufrieden. Prinzipiell bietet Tinkl ihr Service auch für Unternehmen an, mit Privatpersonen mache es ihr aber noch mehr Spaß. Ganz wichtig: Jeder verstehe unter Ordnung etwas anderes. Und jeder müsse selber feststellen, was ihm oder ihr guttut.
Große Aufräum-Arbeit in kleine Schritte unterteilen
In einem Erstgespräch klärt Tinkl ab, worum es eigentlich geht. Abgerechnet wird jeweils in 4-Stunden-Paketen. Die Arbeit beginnt damit, dass der typische Tagesablauf aufgeschrieben wird. Dabei sucht sie nach Zeitfenstern, um Ordnung zu machen. Dann wird das Aufräumen gemeinsam strukturiert. Für viele KundInnen sei es eine große Erleichterung zu erkennen, dass es nicht einfach einen großen Berg an Aufgaben gibt, der unüberwindlich groß wirke.
Wenn dieser Berg in einzelne Arbeitsschritte zerlegt wird, die innerhalb mehrere Tage abgearbeitet werden, erscheine das auf einmal als machbare Aufgabe. Tinkls Angebot umfasst außerdem Hilfe beim Aussortieren, Unterstützung beim Verkauf nicht mehr benötigter Gegenstände auf verschiedenen Internetplattformen und reicht bis zum Abtransport kleinerer Mengen zum 48er-Tandler oder dem Mistplatz.
Jeder kann hin und wieder Hilfe brauchen
Ganz wichtig: Niemand müsse sich schämen, Ordnungsberatung in Anspruch zu nehmen. Das Leben sei kompliziert und jeder könne in eine Situation geraten, in der er oder sie mit der Haushaltsführung überfordert ist. Wichtig sei es, sich rechtzeitig Hilfe zu holen. Am Beginn jedes Auftrags steht die Aufgabe festzustellen, wie die Situation überhaupt entstanden ist. Generell meint Tinkl, dass wir in unserer modernen Gesellschaft zu viel besitzen – das sei eine große Belastung. Inzwischen seien auch immer mehr Menschen bereit, das als Problem anzuerkennen.
Sich selbst beschreibt sie als sehr strukturierten Menschen. Während der Pandemie habe sich sich entschlossen, ihren alten Job in der Bildungs – und Veranstaltungsorganisation an den Nagel zu hängen und das zu machen, was sie selbst wirklich gut kann: Ordnung zu machen.
Keine „Marie Kondo von Währing“
Eines will Tina Tinkl nicht sein: Die „Marie Kondo von Währing“. Als Mutter von zwei Kindern wisse sie, dass die Anforderungen der bekannten japanischen Aufräumberaterin unrealistisch hoch seien. Die Bücher und die Fernsehshow seien gut, um sich Inspirationen zu holen, meint sie. Aber Ordnung müsse auch lebbar bleiben. Man wohne schließlich nicht in einem Katalog. Und Ordnung sei auch kein Selbstzweck: Es gehe immer darum, sich in den eigenen vier Wänden wohl zu fühlen. Dazu will sie als Ordnungsberaterin ihren Beitrag leisten.
„Option Ordnung“
Mail: info(a)optionordnung.at
Homepage: www.optionordnung.at
Photos: Primephoto, Müller-Schinwald