Die evangelische Lutherkirche in der Martinstraße möchte mit einer neuen Veranstaltungsreihe nach den Gottesdiensten nicht ganz gewöhnliche Teile der Bibel diskutieren: Es geht um Verbrechen und Kriminalfälle, die zum Weiterdenken anregen sollen.
Das Licht dem Dunkel gegenüberstellen
Auch in der Bibel geht es nicht immer nur um Liebe und Hoffnung – das war der Ausgangspunkt der neuen Veranstaltungsreihe erklärt Pfarrer Christopher Türke. Türke ist seit vergangenem Herbst an der Lutherkirche tätig und hat die regelmäßig stattfindenden Predigtreihe heuer einem außergewöhnlichen Thema gewidmet. Waren es in früheren Jahren Musikstücke oder Gemälde, sind es heuer Verbrechen und Kriminalfälle, die im alten und neuen Testament beschrieben werden. Sie sind der Ausgangspunkt für die Predigten während des Gottesdienstes und Veranstaltungen direkt danach, die allen Interessierten offen stehen. Diesen dunklen Stellen in der Bibel könne man dann das Licht des Glaubens gegenüberstellen, sagt Türke.

Alle Informationen zu Veranstaltungsreihe finden Sie in unserem Währing-Veranstaltungskalender
Und auf Facebook: www.facebook.com/LutherkircheWien
Außerdem auf der Homepage der Lutherkirche: www.lutherkirche.at
Veranstaltungen richten sich nicht nur an KirchgängerInnen
Am 19. Jänner startet die Reihe mit einem besonders kontroversen Thema, Lot und seinen Töchtern. Es geht um Berauschung und Inzest nach der Zerstörung der Stadt Sodom. Bei der Veranstaltung im Anschluss des Gottesdienstes stellt die evangelische Pfarrerin Daniela Schwimbersky die Gefängnisseelsorge vor. An ein breiteres Publikum richten sich die Buchvorstellungen des früheren Superintendent Hermann Miklas und des katholischen Pfarrers Johannes Gönner, die ihre Kriminalromane präsentieren. Beginn der Veranstaltungen ist nach den Gottesdiensten, etwa um 11.15 Uhr.

Offen für alle Menschen im Bezirk
Die Lutherkirche in der Martinstraße ist für die evangelische Gemeinde in Währing und Hernals mit etwa 3.000 Gläubigen zuständig. Dabei wirkt sie aber weit über die eigene Gemeinde hinaus. Kindergarten und Schule stehen Menschen aller Konfessionen offen, genauso wie die Johann-Sebastian-Bach-Musikschule, der Kinder-Osterpfad oder die Powerfrauen-Runde. Die Gemeinde versucht Flüchtlinge zu unterstützen und sich in die Gesellschaft einzubringen, das sei Teil des evangelischen Selbstverständnisses. Um an einem Gottesdienst teilzunehmen, müsse man nicht einmal Christ sein. Ganz wichtig ist der Gemeinde auch die Zusammenarbeit mit den anderen Konfessionen im Bezirk.
Mehr zu den Kirchen in Währing:
Lutherkirche startet neue Predigtreihe
Pfarren in Währing wachsen zusammen
Bilder: Unser Währing.at, Lutherkirche