Sorge um Bäume im Franz-Barwig-Weg

Franz-Barwig-Weg Bäume

Bei einer Baustelle am Franz-Barwig-Weg sind zwei Bäume, die mehr als 90 Jahre alt sind, nicht ausreichend vor den Bauarbeiten geschützt. Anrainer fürchten, dass auch Bäume am Grundstück selbst den Bauarbeiten zum Opfer fallen könnten. Wir haben bei den Behörden nachgefragt.

Bäume sollten als Naturdenkmäler besonders geschützt sein

Die beiden Schwarzkiefern am Beginn des Franz-Barwig-Weges wurden ungefähr 1930 gepflanzt, das geht aus dem Baumkataster der Stadt Wien hervor. Das Baumensemble wurde aufgrund des Alters, der Größe und der Rolle für das örtliche Landschaftsbild sogar unter Schutz gestellt und zum Naturdenkmal erklärt. In der Naturdenkmal-Liste hat es die Nummer 475. Von besonderem Schutz ist bei den aktuellen Abrissarbeiten auf dem Grundstück allerdings nichts zu bemerken. Im Gegenteil, es sieht eher danach aus, also würden die Bäume die Bautätigkeit nicht überleben.

Baumfällungen vor Baubeginn

Seit Anfang November wird das Haus am Grundstück Franz-Barwig-Weg 8 abgerissen. Schon davor wurden auf der benachbarten Parzelle Franz-Barwig-Weg 6 Bäume gefällt. Auf dem Satellitenbild von Google Maps ist hier noch ein dichtes Waldstück zu sehen. Beim Lokalaugenschein von Unser-Währing Ende November gab es nur mehr aufgebrochene Erde und Schlamm. Nachbarn erzählen, dass die Fällung der Bäume genehmigt gewesen sei. Es habe leider Probleme mit Borkenkäfern gegeben – auch wenn an den Bäumen auf den unmittelbaren Nachbargrundstücken nichts davon zu bemerken ist. Ein Schelm, wer hier Böses denken will.

LKW-Fahrbahn wenige Centimeter neben Baumstamm

Auf den beiden Parzellen soll ein Haus mit sieben Wohnungen und einer großen Tiefgarage errichtet werden. Das bestehende Haus wird gerade abgerissen, der Schutt mit Lastkraftwagen abtransportiert. Und die fahren ausgerechnet über den Wurzelraum der beiden Schwarzkiefern, die hinter der Grundgrenze auf öffentlichem Grund stehen. Die Stämme selbst sind durch Holzplatten geschützt. Laut den entsprechenden Vorschriften müsste aber je nach Größe des Baums ein mehrere Meter großer Bereich freigehalten werden, damit die Erde nicht verdichtet wird. Das ist bei der Baustelle aber nicht der Fall. Der Weg der schweren LKW und Bagger führt nur wenige Zentimeter neben einem der beiden Bäume vorbei – eine massive Belastung für die Wurzeln. Von einem entsprechenden Schutz kann also keine Rede sein.

Franz-Barwig-Weg Straße

Auch Bäume am Grundstück in Gefahr

Nachbarn berichten außerdem, dass auch Bäume am Grundstück selber in Gefahr sind, vor allem eine Eibe mit mehr als zweieinhalb Meter Baumumfang. Laut den Plänen sei unmittelbar neben dem alten Baum eine Erdsonde vorgesehen, also direkt im Wurzelbereich. Hier seien bereits mehrere große Äste entfernt worden. Für zwei alte Schwarzkiefern auf dem Grundstück selbst soll bereits eine Fällung beantragt worden sein. Die gesetzlich vorgesehenen Ersatzpflanzungen seien viel zu klein und bei weitem nicht ausreichend.

Wir haben bei der Bezirksvorstehung Währing und der zuständigen Magistratsabteilung 22-Umweltschutz um eine Stellungnahme gebeten, wie die Bäume am Franz-Barwig-Weg 6-8 geschützt werden können. Über die Stellungnahmen und Reaktionen werden wir hier weiter berichten.


Photos: Unser-Währing.at