Sie fragen: Wieso steht das Parkverbots-Schild am Gehsteig?

Schild Halteverbot Martinstraße

Wieso stehen die Schilder für vorübergehende Park- und Halteverbote nicht in der Parkspur sondern am Gehsteig, wo es ohnehin nur wenig Platz gibt – diese Frage hat uns per email erreicht. Wir haben in der Bezirksvorstehung nachgefragt. Und die verspricht, rasch aktiv zu werden.

Wieso stehen die vorübergehenden Parkverbots-Schilder von Baustellen nicht in der Parkspur sondern am Gehsteig?

Die Martinstraße ist eng, die Gehsteige auch und gerade im Bereich zwischen Schopenhauerstraße und Antonigasse sind besonders viele FußgängerInnen unterwegs: Hofer, DM, Post und ein Kindergarten sorgen für regen Betrieb. Seit einigen Tagen bringen mehrere Verkehrsschilder zusätzliche Probleme, schreibt uns eine Leserin per email:

„In der Martinstraße blockieren Parkverbotsschilder den Gehsteig, für ein Bauprojekt in der Schopenhauerstraße. Die Gehsteige hier sind jetzt schon sehr eng. Warum müssen diese Schilder immer am Gehsteig stehen, obwohl sie den Autoverkehr betreffen? Mit einem Kinderwagen ist es hier wirklich schwierig!“

Antwort der Bezirksvorstehung:
Änderung wird in die Wege geleitet!

Wir haben diese Frage an die Bezirksvorstehung weitergeleitet und innerhalb kürzester Zeit eine Antwort bekommen: „Es ist auch in unserem Interesse, dass Gehsteige frei bleiben und wir weisen immer wieder darauf hin, dass die mobilen Verkehrszeichen in die Parkspur kommen sollen! Die Aufsteller werden im Bescheid der MA 46 auf die Flächen hingewiesen – das ist die Behörde, die den Aufstellort im Bescheid bestimmt.

Sind für jeden Hinweis dankbar!

Sollte uns hier etwas auffallen, sprechen wir mit unserem MA 28- Werkmeister, der dann Kontakt mit dem  Baustellenleiter aufnimmt. Wir werden das auch in diesem Fall tun! Es ist leider im Bewusstsein der Baufirmen noch nicht angekommen, dass Gehsteige keine „Abstellflächen“ sind sondern Räume für sicheres Zu-Fuß-Unterwegssein!  Wir sind vehement dahinter und sind für jeden Hinweis dankbar.“

Hintergrund von „Unser Währing“: Gesetzesänderung ermöglicht Schilder in der Parkspur

Wenn für eine Baustelle oder aus einem anderen Grund eine temporäres Park- und Halteverbot eingerichtet wird, findet davor in der Regel eine Begehung mit den Behörden statt. Dabei wird festgelegt wo die Schilder stehen müssen und die genauen Aufstellungsorte werden mit Farbe markiert. Die Schilder dürfen dann nicht mehr eigenständig verrückt werden. In Wien ist das meistens am Gehsteig.

Straßenverkehrsordnung § 48 Ab.5

Im Jahr 2017 trat allerdings eine Änderung der Straßenverkehrsordnung in Kraft, kann man auf der Seite von „Wien zu Fuß“ nachlesen. Seit damals können Verkehrsschilder auch auf der Parkspur und sogar auf der Fahrbahn aufgestellt werden. Voraussetzung: Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des fließenden Verkehrs dürfen nicht gefährdet werden.

Das ist bei der Baustelle in der Martinstraße offensichtlich nicht der Fall. Einer Beseitigung der Engstelle auf den Gehsteigen der dürfte hier rechtlich also nichts im Wege stehen.

Sie haben eine Frage oder ein Anliegen? Wir versuchen den Hintergrund herauszufinden nach dem Motto: „Sie fragen, wir recherchieren!“ Schreiben Sie ein Mail an redaktion(a)unser-waehring.at oder hinterlassen Sie eine Nachricht auf unseren Social-Media-Kanälen.

Photos: Müller-Schinwald