Das Ende des Ferienfahrplans brachte für die NutzerInnen des Öffentlichen Verkehrs eine unangenehme Überraschung. Die Intervalle der wichtigen Straßenbahn-Linien 40, 41 und 42 haben sich deutlich verschlechtert.
Deutlich weniger Straßenbahnfahrten als vor einem Jahr
Wer in den ersten Tagen seit Schulbeginn mit den gut gefüllten Straßenbahnen in Währing unterwegs war, kann sich über die Argumente der Wiener Linien nur wundern. Eine Auswertung der Fahrgastdaten habe gezeigt, dass auch ein größerer Intervall ausreiche um die Zahl von Passagieren zu befördern. Und die Kürzungen haben es in sich. Untertags sind um bis zu 25% weniger Straßenbahnen unterwegs als noch vor einem Jahr.
Nach der Frühspitze, in der traditionelle mehr Züge unterwegs sind, fahren die Linien 40, 41 und 42 nur mehr alle zehn Minuten. Auf den drei Linien verkehren untertags also nur mehr sechs statt acht Straßenbahnen pro Stunde. Kürzungen gibt es auch bei der Buslinie 40a. Dass die Intervalle am Wochenende etwas verbessert werden, ist dabei kein großer Trost.
Große Verspätungen im vergangenen Herbst
Bereits im vergangenen Jänner waren die Intervalle der Öffis in ganz Wien deutlich gekürzt worden. Weil es nicht genügend Fahrerinnen und Fahrer gab, kam es im letzten Herbst zu sehr unregelmäßigen Intervallen und teilweise sehr langen Wartezeiten. Die vorübergehende Ausdünnung des Fahrplans sollte die Verlässlichkeit bei der Einhaltung der Fahrpläne erhöhen, hieß es damals.
Gleichzeitig versprachen die Wiener Linien eine Ausbildungs-Offensive und eine Reihe von anderen Maßnahmen, um bis zum Herbst 2023 wieder den früheren Standard zu erreichen.
Niveau des Vorjahres noch nicht erreicht
In der aktuellen Aussendung der Wiener Linien von Anfang September heißt es, dass die Busse und Straßenbahnen wieder pünktlicher fahren und mehr als 99% aller geplanten Fahrten auch durchgeführt werden. Die Ausbildungs-Offensive für Fahrerinnen und Fahrer werde fortgesetzt, die Arbeitsbedingungen seien verbessert worden. Und: Das Angebot sei jetzt wieder auf dem Niveau des Vorjahres. Zumindest bei den Linien in Währing ist diese Aussage so nicht richtig.
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Photo: Unser-Währing.at