Reparaturbon: Herrichten statt wegschmeißen

Mit dem Reparatur-Bon übernimmt die Stadt Wien bis zu 100 Euro bei Reparaturen von Taschen, Computern, Gewand, Handys oder Elektrogeräten. In Währing beteiligen sich zwölf Unternehmen an dem Programm. „Unser Währing“ hat sich angeschaut, wie und bei wem der Bon eingelöst werden kann.

Müll vermeiden und dabei die Reparaturunternehmen während der Corona-Pandemie in Wien unterstützen – das ist das Ziel des Wiener Reparaturbons. Gestartet ist das Programm mit einer zeitlichen Befristung im vergangenen Herbst. Bei einer Reparatur in einem der teilnehmenden Betriebe übernimmt die Stadt die Hälfte der Kosten bis maximal 100 Euro. Um den Bon zu bekommen, muss man sich erst auf der Homepage der Stadt Wien registrieren und kann ihn dann herunterladen. Für die vielen Fachgeschäfte in Währing ist das eine tolle Gelegenheit sich zu präsentieren.

Lieblingsstücke und Erinnerungen werden zur Reparatur gebracht

An der technischen Abwicklung sei es noch bei niemandem gescheitert, sagt Gerda Manhalter von der Schuhmacherei Triebl in Gersthof. Wenn es doch Fragen gebe, helfe sie gerne den Bon einzulösen. Viele Taschen oder Urlaubserinnerungen seien schon lange kaputt bei den Besitzerinnen und Besitzern herumgelegen, erzählt sie. Der Reparaturbon habe dann bei vielen Kundinnen und Kunden den Ausschlag gegeben, sie reparieren zu lassen und nicht wegzuschmeißen. Dadurch, dass die Aktion in der ganzen Stadt beworben wird, habe sie jetzt auch KundInnen aus anderen Bezirken. Auch viele Währingerinnen und Währinger, die das Geschäft beim Vorbeifahren übersehen hätten, würden gezielt bei ihnen vorbeischauen. Wegen der Corona-Pandemie sei das Geschäft im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen, vor allem während des ersten Lockdowns. Der Bon helfe, diese Verluste wieder auszugleichen.

Triebl – Dein Schuhmacher Reparaturspezialist

Schuhe, Kleinlederwaren, Ledertaschen

Adresse: Gersthoferstraße 47 , 1180 Wien

Telefon: 01 47 8 43 44

www.dein-Schuhmacher.at

Email: office@dein-schuhmacher.at

Reparaturbetriebe haben auch während des Lockdowns geöffnet

Haris Bilal vom Geschäft „Wir reparieren es“ in der Passage zwischen der Gentzgasse und der Währinger Straße hat erst im Herbst 2019 eröffnet – ein schwieriger Zeitpunkt, denn schon bald danach kam der erste Lockdown. Ob der Bon seinem Geschäft zusätzliche Kundinnen und Kunden bringe, könne er daher nur schwer beurteilen. Durch den Zuschuss der Stadt werden aber deutlich mehr Geräte repariert. Es sei ein Fehler, das Handy oder das Tablet wegzuschmeißen, wenn das Display gebrochen oder die Batterie schwach ist – eine Reparatur sei praktisch immer günstiger als ein neues Gerät. Wenn die Stadt bis zu 100 Euro übernimmt, würden sich deutlich mehr KundInnen für eine Reparatur entscheiden.

Wir reparieren es

Handys, Iphone, Laptops etc.

Adresse: Gentzgasse 21/2, 1180 Wien

Telefon: 0664 184 5600

www.wir-reparieren.es

Email: info@wir-reparieren.es

Jede Reparatur schont die Umwelt

Von einer guten Sache spricht auch Robert Braunsteiner vom Waschmaschinenservice – ein Kundenlokal hat er nicht mehr, statt dessen fährt er direkt zu seinen KundInnen, um sich die kaputten Geräte anzuschauen. Noch besser wäre es, wenn die Industrie nicht gegen Reparaturen arbeiten würde. Oft würde es sich deshalb nicht lohnen, kleine Geräte wie Bügeleisen, Staubsauger, Mikrowelle oder Föhn herrichten zu lassen. Aber was repariert wird, landet nicht am Müll und schont so die Umwelt. Und Probleme beim Einlösen des Bons habe er bisher auch keine erlebt. Da die meisten Handwerker die ich kenne, so wie ich, nicht reich sind, liegt es leider an den Rahmenbedingungen, welche die Politik vorgibt.