Die Thimiggasse in Gersthof ist ab sofort für den Radverkehr in beide Richtungen geöffnet. Damit ist die Radroute aus Pötzleinsdorf bis zum Gürtel fast durchgängig befahrbar.
Wichtiger Lückenschluss
Die Thimiggasse ist die Verbindung zwischen der Radroute aus Richtung Pötzleinsdorf zum neuen Radweg in der Währinger Straße, der derzeit gebaut wird. Wegen der großen Pflanzbeete auf beiden Fahrbahnseiten war es lange nicht möglich, den Radverkehr hier auch in Richtung stadtauswärts zuzulassen. Im Sommer wurden diese Beete jeweils um ca. 25 Centimeter verschmälert, damit der Platz ausreicht. Bei der Kreuzung mit der Gersthofer Straße wurde außerdem auf einer Länge von 20 Metern ein baulich getrennter Radweg eingerichtet.
Handarbeit um Wurzeln zu schonen
Besonders sorgfältig wurde dabei auf den Schutz der Blutpflaume geachtet, die in einer der Grünflächen wächst: Schon vor Beginn der Arbeiten wurde ein „Wurzelsuchschlitz“ gegraben und festgestellt, dass neben Feinwurzeln nur eine einzelne stärkere, etwa drei Zentimeter dicke Wurzel im Baubereich wächst. Um diese nicht zu verletzen, wurden die Arbeiten hier händisch durchgeführt. Nun sind die Bauarbeiten beendet, die Thimiggasse kann mit dem Auto wieder stadteinwärts, mit dem Fahrrad in beide Richtungen befahren werden, und die Blutpflaume spendet auch in kommenden Sommern kühlen Schatten.
Von Pötzleinsdorf zum Gürtel
Was vor ein paar Jahren noch unmachbar erschien, steht damit kurz vor der Fertigstellung: Eine sichere Radverbindung von Pötzleinsdorf bis zum Gürtel. Sie folgt nicht überall den Hauptstraßen und ist auch nicht überall baulich getrennt. Trotzdem ist es weitaus besser als bisher, auch mit Kindern sollte die Route jetzt gut befahrbar sein. Vom Pötzleinsdorfer Schloßpark geht es über den neu errichteten gemischten Rad- und Gehweg bis zur Scheibenberggasse. Von dort auf einem baulich getrennten Radweg bis zu Erndtgasse. Über die Hockegasse, die Alseggerstraße und die Thimiggasse kommt man dann zum neuen, baulich getrennten Radweg in der äußeren Währinger Straße, der im Herbst fertig gestellt wird. Beim Aumannplatz biegt man in die Klostergasse ein, über die Radstraße Schulgasse geht es dann weiter bis zum Gürtel.
Währing führt bei Einbahn-Öffnungen
In keinem anderen Bezirk sind so viele Einbahnen für den Radverkehr geöffnet wie in Währing – wir haben darüber berichtet. Bei der letzten Erhebung der Radlobby im Jahr 2020 waren bereits 83% aller Einbahnen geöffnet. Mit der Thimiggasse ist ein weitere Verbindung für Fahrräder dazugekommen.
Radverkehr hat in der Regel Vorfahrt
In engen Einbahnen entstehen immer wieder unangenehme Situationen wenn sich Autos und RadfahrerInnen begegnen. Dabei ist die Regelung in Straßenverkehrsordnung in dieser Frage ebenso eindeutig wie bei vielen AutofahrerInnen unbekannt: Wenn die Straße zu eng ist, damit Fahrrad und Auto mit entsprechendem Sicherheitsabstand aneinander vorbeikommen, muss das Auto stehen bleiben um das Fahrrad passieren zu lassen. Auf der Homepage des ÖAMTC, der wohl nicht Verdacht steht den Radverkehr zu bevorzugen, heißt es dazu: „In solchen Fällen empfiehlt es sich, bei Begegnung mit einem Radfahrer anzuhalten und damit einer Schuld an einem Unfall zu entgehen.“
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Radweg Lückenschluß durch Währinger Straße
Photo: Unser-Währing.at