Eineinhalb Jahre nach Baubeginn ist die Sanierung der Pötzleinsdorfer Allee fertig. Die Bäume haben jetzt deutlich mehr Raum und können besser gedeihen, mehr Platz haben auch Radverkehr und FußgängerInnen. Falschparker bleiben aber weiter ein Problem – hier soll bald Abhilfe geschaffen werden.
Allee kühlt den ganzen Bezirk
An den ersten Hitzetagen des Jahres ist es bereits spürbar: Unter den Bäumen der Pötzleinsdorfer Allee ist es deutlich kühler als in den Nebenstraßen. Durch die Kaltluftschneise fließt außerdem in der Nacht kalte Luft aus dem Wienerwald in die Stadt und kühlt so den ganzen Bezirk ein wenig ab. Auf der Nordseite der Pötzleinsdorfer Straße schützen noch gelbe Baustellenbänder die neu bepflanzten Baumscheiben, allerdings nur solange bis der Rasen ordentlich angewachsen ist. Die Bauarbeiten selbst sind bereits abgeschlossen. Für die Erhaltung der mehr als 200 Jahre Allee ist damit ein wichtiges Etappenziel erreicht.
Bäume in Pötzleinsdorfer Allee waren in sehr schlechtem Zustand
Seit Jahren haben die verschiedenen Dienststellen des Magistrat gewarnt, dass die Bäume in der Allee in einem schlechten Zustand sind. Der Boden war extrem verdichtet, an manchen Stellen auch Asphalt aufgetragen um Platz für Autos zu schaffen. Legal waren diese Parkplätze allerdings nie. Gemeinsam mit der Stadt beschloss der Bezirk dann vor zwei Jahren, die gesamte Allee zu sanieren.
Dabei wurde auch ein Radweg vom Pötzleinsdorfer Schloßpark bis zur Erndtgasse errichtet. Vor allem für Familien mit Kindern wird der Weg zum Park dadurch wesentlich erleichtert.
Erdreich wurde in Handarbeit aufgelockert
Am wichtigsten sind aber die neuen großen Baumscheiben. Während der Bauarbeiten wurde der Boden in aufwändiger Handarbeit aufgelockert, um die Wurzeln bei den Arbeiten nicht zu beschädigen. Alle Bäume haben inzwischen einen eigenen Wasseranschluss und ein Bewässerungssystem, um Hitzephasen zu überbrücken. Die Kosten für die Sanierung der Allee waren mit 650.000 Euro veranschlagt. 260.000 stammen aus der Kasse des Bezirks, den Rest übernimmt die Stadt. Noch ist die Baustelle nicht abgerechnet, der Kostenrahmen dürfte nach ersten Angaben aber eingehalten worden sein.
Große Steine sollen neue Baumscheiben schützen
Trotz des teuren Umbaus wollen sich viele Autofahrer aber auch weiterhin nicht von alten Angewohnheiten abbringen lassen und benutzen die Baumscheiben weiterhin als Parkplatz. Dadurch wird der mühsam aufgelockerte Boden wieder verdichtet und – noch schwerwiegender – das Bewässerungssystem wird beschädigt oder zerstört. Auf der Südseite der Allee, die letzten Herbst fertig gestellt wurde, sind an vielen Stellen Reifenspuren im Rasen zu sehen.
Der Bezirk hat deshalb veranlasst, dass in den kommenden Wochen große Steine an den Rändern der Baumscheiben platziert werden. Die Kosten dafür, dass einige wenige Autofahrer sich nicht an Regeln halten wollen, muss dann wieder die Allgemeinheit tragen.
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Fotos: Unser-Währing.at
