Parkbetreuung startet in die Sommersaison

Parkbetreuung Währing

Seit Anfang Mai ist die Parkbetreuung wieder mit Angeboten für Kinder und Jugendliche in Währing unterwegs. Durch die Pandemie werden die Parks noch stärker genutzt als früher. Mit „Unser Währing“ hat das Team der Parkbetreuung über ihre Arbeit gesprochen.

Unterstützung und Spiele anbieten

„Darf ich mir das ausleihen“ – ist eine der Fragen, die das Team der Parkbetreuung jeden Tag dutzende Male hört. Badminton-Schläger, Boccia-Kugeln, Hula-Hoop-Reifen und noch einiges mehr haben sie für die Spielstation in der Mitte des Marie-Ebner-Eschenbach-Parks mitgebracht. Aus Hygienegründen ist ein Sicherheitsband rund und um ihren Tisch gespannt. Und jedes Gerät wird desinfiziert, bevor es an ein anderes Kind weitergegeben wird, erklärt Ruth Preining, die an diesem Tag mit einer Kollegin die Station betreut. Die Kinder stört das nicht: Sie toben mit Pedalinos, Bobby-Car und Bällen rund um die Station. Jedes Kind findet hier etwas, sagt zum Beispiel die Drittklässlerin Eva aus Volksschule Schulgasse. Und es gibt so viel Spielsachen, dass sich niemand darum streiten muss.

ParkbetreuungAushang

Im Schubertpark ist das Team der Parkbetreuung den ganzen Sommer über immer am Montag, Mittwoch und Freitag unterwegs. Dienstags und donnerstags kommt die Parkbetreuung während der Schulzeit in den Marie-Ebner-Eschenbach-Park , im Juli und August ins Schafbergbad. Betreut werden die Stationen durch die fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Molly´s Jugendtreff, in den Sommermonaten wird das Team durch zwei weitere KollegInnen verstärkt.

Ihre Arbeit sei extrem vielfältig, sagt Preining: Ein Kind will sich ein Gerät ausleihen, ein anderes hat Schwierigkeiten mit dem Home-Schooling, manche suchen Hilfe bei Problemen oder Gewalt in der Familie. Durch die Corona-Pandemie sei die Lage für viele von ihnen noch einmal komplizierter geworden. Viele Jugendliche haben keine ordentliche technische Ausstattung und keinen eigenen Computer. Und noch viel mehr sind demotiviert. Sie können sich kaum mehr aufraffen, etwas zu unternehmen oder überhaupt aus dem Haus zu gehen.

Leicht zu erkennen: Jacke, T-shirt, Ausweis

Wichtig ist dem Team von Molly´s, dass sie sofort als Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen erkannt werden. Sie tragen daher immer eine Jacke oder ein T-Shirt mit ihrem Logo und haben einen Ausweis dabei. Das gleich gilt übrigens für das Fair-Play-Team, über das „Unser Währing“ im Februar berichtet hat. Die beiden Gruppen kooperieren eng, es gibt aber Unterschiede. Das Fair-Play-Team bietet Unterstützung für alle Währingerinnen und Währinger, unabhängig vom Alter, und ist das ganze Jahr im Bezirk unterwegs. Das Team von Molly´s ist im Winter im Jugendzentrum in der Hofmanngasse 6 nahe des Gürtels – dorthin können sich Jugendliche zwischen 10 und 25 Jahren wenden. Während der Corona-Pandemie hat das Team auch ein umfangreiches Angebot im Internet aufgebaut und bietet zum Beispiel Informationen und Beratung über die Instagram-Seite an.

Parkbetreuung Währing

Durch dieses ganzjährige Angebot kann das Team Kontakte und ein Vertrauensverhältnis zu vielen Kinder und Jugendlichen aufbauen – man kennt sich, die Schwelle, sich mit einer Frage oder einem Problem zu melden, wird damit kleiner. Und es hilft Konflikte zu schlichten. Im vergangenen Jahr waren die Parks in Währing viel stärker besucht als zuvor: Eltern kommen mit ihren Kindern oder verlegen das Home-office vorübergehend in den Park, Jugendliche brauchen Platz ,weil Sportvereine und andere Freizeitmöglichkeiten geschlossen sind. Währing habe das Glück, viele schöne Parks zu haben – in den letzten Monaten ist es hier aber eng geworden.

Internet: https://www.mollysjugendtreff.com/

Instagram: @Mollysjugendtreff

Facebook: @Jugendtreffmollys 

Vertrauen ist der Schlüssel

Das Team versucht, den Jugendlichen Gelegenheit zu geben, ihre Zeit sinnvoll zu verbringen. Ganz wichtig sind Bewegung und Sport: Die neuen Tischtennistische und die Boccia-Bahn im Währinger Park würden extrem gut genutzt. Jeder neue Tisch, jedes neue Angebot im öffentlichen Raum findet sofort ein Publikum. Nicht alle können sich Kurse oder ein organisiertes Freizeitangebot leisten – diese Lücke versucht die Parkbetreuung zu füllen.

Und wie schafft sie es, dass am Ende des Tages alle Geräte wieder zurückkommen, die ausgeborgt wurden? Ruth Preining lacht: Bei einem abschließenden Rundgang am Abend würde das eine oder andere fehlende Teil wieder auftauchen, sagt sie. Wichtiger sei aber etwas anderes: Sie würden die Kinder und Jugendlichen ernst nehmen und mit ihnen vereinbaren, dass die Spielsachen wieder zurückgebracht werden. Dieses gegenseitige Vertrauen sei in ihrer Arbeit einfach das wichtigste.

Photos: Molly´s Jugendzentrum, Markus Müller-Schinwald