Abteilungsinspektorin Sandra Zehetmayer ist die neue Leiterin der Grätzlpolizei in Währing und Döbling. Gemeinsam mit ihren Kollegen ist sie die direkte Ansprechpartnerin für die Menschen im Bezirk, wenn es um Sicherheitsfragen geht.
Lieblingsplatz Türkenschanzpark
Der Türkenschanzpark habe es ihr besonders angetan, erzählt Sandra Zehetmayr beim Treffen mit „Unser Währing“. Natur ist die Korneuburgerin zwar gewohnt, aber hier kommen viele Dinge zusammen: Die Kinderspielplätze, ein Ort der Ruhe und Erholung, die Atmosphäre, mit anderen Worten: Der Park ist etwas ganz besonders. Die vergangenen 13 Jahre war Zehetmayer im 21. Bezirk tätig und hier, im Westen von Wien, sei doch einiges anders als in Transdanubien. Währing sei sehr bunt und vielfältig, erzählt sie, von den Gemeindebauten in der Nähe des Gürtels bis zu den Villen in Pötzleinsdorf. Und es gebe hier besonders viele aktive Menschen, die sich für den Bezirk und das Gemeinwohl einsetzen.
Sandra Zehetmayer
Leiterin der Grätzlpolizei in Währing und Döbling
Telefon: +43 1 31310 27207
mail: spk-w-19-gemeinsam(a)polizei.gv.at
Zehetmayer ist die Nachfolgerin von Heinz Mokesch, der im Sommer in Pension gegangen ist. Noch sei sie dabei, sich vorzustellen und möglichst viele Leute im Bezirk kennenzulernen – zum Beispiel bei der Seniorenmesse des Bezirks im Oktober. Sie könne einfach nicht still sitzen, so beschreibt sich die neue Leiterin der Grätzlpolizei selber. Nach 2015 hat sie sich bei der Betreuung von Flüchtlingen engagiert und dafür extra ein wenig Farsi gelernt. Bei der Polizei hat sie eine eigene Zusatzausbildung für den Umgang mit Demenzkranken gemacht. Und mit Kindern kann sie ohnehin gut umgehen: Vor dem Einstieg bei der Polizistin hat die Mutter von zwei Kindern eine Ausbildung als Elementarpädagogin absolviert.
In jeder Polizeiinspektion gibt es einen eigenen „Grätzlpolizisten“, der direkte Ansprecherperson für die Sorgen und Probleme der Bevölkerung ist. Eingeführt wurde die Funktion im Jahr 2016. Der Kontakt zwischen BürgerInnen und Polizei soll so verbessert und das subjektive Sicherheitsgefühl gestärkt werden.
Schwerpunkte Betrug, Gewalt und Dämmerungseinbrüche
Die Landespolizeidirektion hat in diesem Herbst drei Schwerpunkte gesetzt. Der erste betrifft Gewalt in der Privatsphäre: Die Polizei kann hier auf verschiedene Arten eingreifen, von Betretungs- und Annäherungsverboten bis zur Vermittlung von psychosozialer Hilfe für die Opfer. Wichtig sei es nicht wegzuschauen, Gewalt in der Familie komme in allen Milieus und Bevölkerungsgruppen vor. Zweiter Schwerpunkt sind Betrugsdelikte: Seit dem Beginn der Pandemie kommt der sogenannte „Neffentrick“ wieder öfter zur Anwendung. Betrüger nehmen Kontakt zu älteren oder alleinstehenden Personen auf und versuchen unter einem Vorwand an ihr Geld zu kommen. Etwa in dem sie sich als Verwandte ausgeben, oder behaupten ein Angehöriger sei in Gefahr und brauche dringend Geld. Zehetmayer rät in solchen Fällen das Gepräch sofort zu beenden und die Polizei zu rufen. Der dritte Schwerpunkt betrifft Dämmerungseinbrecher, die im Herbst wieder öfter unterwegs sind.
Bei Gefahr in Verzug direkt die Notrufnummer 133 anrufen!
Grätzlpolizei: Jahrelange Erfahrung der Kollegen
Eine besonders große Rolle spielt für Zehetmayr die Erfahrung ihrer beiden Kollegen in den Wachstuben in der Martinstraße und der Schulgasse. Beide sind schon seit Jahrzehnten im Bezirk unterwegs und kennen ihn wie ihre Westentasche. Und beide seien schon vor der offiziellen Einführung der „Grätzlpolizisten“ direkte Ansprechpartner für die Menschen im Bezirk gewesen.
Gerhard Pummer
Polizeiinspektion Schulgasse
Telefon: +43 1 31310 27361,
Mail: PI-W-18-Schulgasse(a)polizei.gv.at
Seit 1979 ist der gebürtige Steirer Gerhard Pummer bei der Polizei. Von 1983 bis zur Schließung des Postens war er in der Gersthofer Straße stationiert, inzwischen arbeitet er in der Polizeiinspektion in der Schulgasse. Ein großes Problem sieht er darin, dass es immer mehr einsame Menschen gebe, die wenig oder keine Ansprecherpersonen haben. Die Einführung der Grätzlpolizisten bezeichnet er als eine der besten Ideen der letzten Jahrzehnte. So könne sich die Polizei auch um Dinge kümmern, die nicht direkt in polizeiliche Befugnisse fallen. Währing sei ein unglaublich schöner Bezirk, sein Lieblingsplatz im Bezirk ist der Sternwartepark.
Günther Kormesser
Polizeiinspektion Martinstraße
Telefon: +43 1 31310 27361
Mail: PI-W-18-Schulgasse(a)polizei.gv.at
Nach einem Einsatz hätten die Kollegen der Funkstreife meist keine Zeit den Betroffenen länger zuzuhören, erzählt Günther Kormesser von der Polizeiinspektion Martinstraße. Die Probleme gebe es aber oft noch weiter und dann komme er ins Spiel: Eine Beratung über mögliche rechtliche Schritte sei oft genau so wichtig wie ein persönliches Gespräch und das Gefühl, ernst genommen zu werden. Kormesser war auch lange als Präventionsbeamter in Schulen unterwegs. Für seine vielfältigen Verdienste um die Sicherheit und die Menschen in Währing hat Bezirksvorsteherin Silvia Nossek ihm im Oktober eine Ehrenurkunde des Bezirks überreicht.
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Photos: Müller-Schinwald