Seit September ist Manuela-Anna Sumah-Vospernik neue Bezirksrätin der NEOS. Die gebürtige Kärntnerin will sich vor allem für eine klimagerechte Gestaltung des Bezirks einsetzen.
Update: Seit Juni 2024 ist Sumah-Vospernik auch die einzige Vertreterin der NEOS im Bundesrat. Mit der EU-Wahl wechselt der bisherige Nationalrat Helmut Brandstätter nach Brüssel, sein Mandat übernimmt der bisher Bundesrat Karl-Arthur Arlamovsky, seinen Sitz im Bundesrat übernimmt Sumah-Vospernik. Sie will sich dort vor allem für Frauenrechte und eine saubere Politik einsetzen, heißt es in einer Aussendung der NEOS.
Von Fassadenbegrünungen bis zum Kulturzentrum
„Hier würde ich gerne wohnen“ – das hat sich neue Bezirksrätin der NEOS immer wieder gedacht, als sie vor 20 Jahren als junge Anwältin bei Terminen in Währing unterwegs war. Dann fand sie eine Wohnung im Bezirk, seit 2007 wohnt sie mit ihrer Familie in Gersthof, inzwischen hat sie auch ihre Kanzlei in den 18en verlegt. Und im September hat sie das Mandat des bisherigen NEOS-Clubobmanns Wilfried Lepuschutz im Bezirksparlament übernommen. Lepuschitz hat sich aus der Bezirkspolitik zurückgezogen, um Zeit für die Gründung seines eigenen Unternehmens zu haben.
Großer Respekt vor dem Amt
Suma-Vospernik vertritt die NEOS im Umwelt- und im Bauausschuss der Bezirksvertretung. Ihre neuen Aufgabe erfüllt sie mit großem Respekt: Bis sie sich in alle Themen eingearbeitet hat, werde es wohl noch einige Zeit dauern, sagt sie beim Treffen mit „Unser Währing“. Ideen hat sie genug: Unterstützung für Fassadenbegrünungen und den Bau von Photovoltaikanlagen, Ausbau der Radwege, mehr Transparenz im Bezirk. Gemeinsam mit den anderen NEOS-Abgeordneten Johannes Mühlbacher und Karin Riebenbauer setzte sie sich für ein Denkmal für den verstorbenen Künstler Arik Brauer ein. Und langfristig wünscht sie sich ein Kulturzentrum, als Veranstaltungsort und Anlaufstelle für die Künstlerinnen und Künstler im Bezirk. Ihr Traum wäre die Wiederbelebung des Vorstadtkinos – bis zu einer möglichen Eröffnung der „Währinger Lichtspiele“ liege aber noch viel Arbeit vor ihr, meint Sumah-Vospernik.
Aus Klagenfurt über Graz und die UNO nach Gersthof
Der Weg von Klagenfurt nach Gersthof war nicht vorgezeichnet. Nach der Schule war Sumah-Vospernik an der Hotelfachschule in Kleßheim. Während eines Au-pair-Jahres in Paris entschloss sie sich in Graz Jus zu studieren, absolvierte später Praktika bei der UNO und dem Europäischen Parlament. Doch dann sah sie, dass ihr die Arbeit als Rechtsanwältin doch am nächsten liegt. Vier MitarbeiterInnen hat ihre Kanzlei in der Thimiggasse inzwischen, die Schwerpunkte liegen bei Erwachsenenvertretung, Immobilienrecht und Insolvenzrecht.
NEOS sind in Währing das Zünglein an der Waage
Die NEOS stellen drei Abgeordnete in der Bezirksvertretung, bei vielen Entscheidungen sind sie aber das Zünglein an der Waage. Gemeinsam mit den 17 Abgeordneten der Grünen haben sie fast die Mehrheit. Nur wenn alle anderen Parteien und der aus der ÖVP ausgetretene Abgeordnete Kurt Weber sich zusammentun, können sie Beschlüsse von Grünen und NEOS blockieren. Viele wichtige Entscheidungen fallen aber bereits in den Ausschüssen, also dem Umwelt-, Mobilitäts- und vor allem dem Finanzausschuss. Dort entscheidet bei Stimmengleichstand der Vorsitzende. So konnten Grüne und NEOS zum Beispiel gegen die Stimmen der anderen Parteien den Umbau des Gersthofer Platzls beschließen.
Lieblingsort: Schafberg
Ihr Lieblingsort in Währing sei der Schafberg sagt Sumah-Vospernik: Im Sommer das Schwimmbad, im Winter die Aussicht. Wenn es unten noch matschig sei, liege oben am Berg oft schon der erste Schnee, erzählt sie. Und den Wäldern am Schafberg und den Ausläufern des Wienerwaldes will sie ihre besondere politische Aufmerksamkeit schenken. In den Städten werde es immer heißer und an der Rax habe man zuletzt gesehen, wie schnell ein Brand großen Schaden anrichten könne. In der Bezirksvertretung hat die neue Abgeordnete der NEOS also noch viel vor.
Mehr Informationen über die Arbeit und Kontakte der Währinger NEOS findet sich auf ihrer Homepage, dort ist auch das genaue Programm für den Bezirk zu finden.
Photos: MBA18/Baubinder, Müller-Schinwald