Die umstrittene Müllpresse am Kutschkermarkt ist nach heftigem Drängen der Bezirksvorstehung wieder abgebaut worden. Seit die Presse im vergangenen Herbst aufgestellt wurde, gab es immer wieder Probleme mit Gestank und Lärm – und massive Proteste von AnrainerInnen.
Bezirk war von Anfang an skeptisch
Sie war von Anfang an umstritten, jetzt wurde sie wieder abgebaut. Als der Kutschkermarkt vor eineinhalb Jahren vergrößert wurde, erwartete das Marktamt ein größeres Müllaufkommen und plante deshalb die Aufstellung einer Müllpresse. Der Bezirk war Anfang an skeptisch. Auf vielen anderen Märkten in Wien funktionieren Müllpressen ohne Probleme. Auf anderen Märkten gab und gibt es aber Probleme: Lärm und Gestank. Sie habe der Müllpresse nur unter der Bedingung zugestimmt, dass das am Kutschkermarkt nicht passiert, sagte uns Bezirksvorsteherin Silvia Nossek im Herbst (Ärger über Müllpresse am Kutschkermarkt).
Probleme mit Lärm und Gestank
Ein halbes Jahr nach dem Aufstellen hat sich gezeigt, dass das zuständige Marktamt diese Probleme nicht unter Kontrolle gebracht hat. Im Herbst war es vor allem der erbärmliche Gestank, weil mehrere Marktstände ihre Lebensmittel vorschriftswidrig einfach im Restmüll entsorgt haben. Später war es der Lärm, der beim Betätigen der Presse entsteht, und zwar mehrmals täglich. Nach längeren Verhandlungen zwischen Marktamt und Bezirk wurde die Müllpresse deshalb Ende Februar wieder abgebaut. Gerade rechtzeitig. Denn der Gestank dürfte nur wegen der niedrigen Temperaturen verschwunden sein und nicht, weil das Problem mit dem Gastro-Müll gelöst ist.

Papiercontainer statt Müllpresse
In dem abgezäunten Bereich, der früher Platz für die Müllpresse geboten hat, sind jetzt mehrere Papiercontainer speziell für die Marktstände aufgestellt worden, die regelmäßig ausgeleert werden. Den Rest entsorgen die Stände wie bisher über den Restmüll, der von der MA48 täglich abgeholt wird. Für die Müllpresse waren übrigens nicht die 48er zuständig sondern das Marktamt – wohl einer der Gründe, warum die Problem mit dem Gerät nicht unter Kontrolle gebracht werden konnten.
Neue Marktstände lassen weiter auf sich warten
Und auch bei den vier fixen Marktständen, die im neuen Bereich des Kutschkermarktes entstehen sollten, gibt es wenig neues. Bei unseren Nachfragen im vergangenen September versicherte uns der Sprecher des Marktamtes, dass die neuen Stände noch im Herbst aufgestellt werden sollen. Tatsächlich gibt es bisher nur einen neuen Stand, der asiatische Küche anbietet. Eigentlich habe er bereits Ende November starten wollen, erklärt der Betreiber. Damals habe es aber noch keinen funktionierenden Stromanschluss gegeben. Eine Firma, die bereits den Zustand für einen Stand erhalten hatte, soll wegen der ständigen Verzögerungen bereits wieder abgesprungen sein, erzählt man sich am Markt. Da jetzt eine Neuasschreibung nötig ist, dürfte der Platz ein weiteres Dreiviertel Jahr leer bleiben.
Umbau hat funktioniert und wird gut angenommen
Das ist umso ärgerlicher als der eigentliche Umbau des Kutschkermarktes und der Schulgasse im Zeitplan und weitgehend problemfrei verlaufen ist. Die meisten Bäume und Büsche, im Lauf des Jahres gepflanzt wurden, sind gut angewachsen und bereits nach einem Jahr kann man spüren, wie sich das Grätzl rund um den Markt verändert hat. Inflation und die schlechte wirtschaftliche Lage sind für die Standeln am Kutschkermarkt aber eine Belastung. Die fehlende Unterstützung des Markt-„Amtes“ macht die Situation alles andere als besser.
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Bilder: Unser Währing.at