Diese Klimateam-Projekte werden in Währing umgesetzt

Klimateam-Nossek Czernohorsky @Votava/PID

Nachhaltige Mobilität, begrünte Aufenthaltsbereiche, Cooling Center: Die Währinger BürgerInnen-Jury hat sechs Klimateam-Projekte ausgewählt. Die Umsetzung erfolgt innerhalb der nächsten zwei Jahre.

Die Bezirksvorstehung Währing veröffentlicht regelmäßig das „Thema der Woche“. „Unser-Währing.at“ stellen den Platz für diese Aussendung des Bezirks gerne zur Verfügung.

549 Vorschläge wurden in Währing eingereicht

Über 1.300 Ideen in Mariahilf, Währing und Floridsdorf sind beim Wiener Klimateam 2023 zusammengekommen, 549 allein für Währing. Bezirk und Magistratsabteilungen haben alle Ideen sorgfältig auf Umsetzbarkeit geprüft. Danach wurden die einzelnen Ideen in Grätzlwerkstatt und Projektwerkstatt gemeinsam mit  Bürger*innen zu Projektentwürfen verdichtet und weiterentwickelt.

Von BürgerInnen-Jury ausgewählt

Mit 24 Projektentwürfen startete die 20 repräsentativ gelosten Mitglieder der Währinger Bürger*innen-Jury am 25./26. November in das Jury-Wochenende. Nach intensiver Auseinandersetzung mit ihrem Bezirk und den Projektentwürfen hat die Bürger*innen-Jury sechs Projektentwürfe ausgewählt, die mit dem zur Verfügung stehenden Budget von etwas über einer Million Euro umgesetzt werden sollen.

1) „Entspannt vor der Schule“ – Schulvorplatz für das BRG SChopenhauerstraße 49

Die Kinder und Jugendlichen des Bundesrealgymnasium Schopenhauerstraße sollen vor ihrer Schule mehr Platz bekommen: durch Verbreiterung des Gehsteigs und Nutzung der gewonnenen Fläche für Begrünung und Sitzmöglichkeiten. Der Schulvorplatz wird so zum attraktiven Aufenthaltsbereich für Schüler*innen, Eltern und Nachbarschaft.

2) „Hilde und Antoni“ – Mehr Grün und mehr Freiraum fürs Kreuzgassenviertel

Nach der Kreuzung Hildebrandgasse erweitert sich die sonst recht schmale Antonigasse zu einem kleinen dreieckigen Platzbereich. Hier soll ein größerer Bereich mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen: Möglichst großkronige Bäume, Sitzmöglichkeiten und ein Trinkbrunnen schaffen einen neuen Freiraum im dicht verbauten Kreuzgassenviertel. Durch die autofreie Gestaltung wird außerdem die Antonigasse verkehrsberuhigt – eine wesentliche Verbesserung für umweltfreundliche Mobilität, ist doch die Antonigasse sowohl wichtige Fußverbindung zur U6- und zukünftig auch U5-Station Michelbeuern als auch wichtige Radroute als Alternative zur Schienenstraße Kreuzgasse.

3) „Nachhaltige Mobilität – So geht’s in Währing“ – Initiative für Mobilität ohne eigenes Auto

Individueller Autobesitz ist für den Einzelnen teuer. Gleichzeitig verbraucht die Produktion der vielen Autos jede Menge Ressourcen und die Autos selbst viel Platz in unseren Straßen. Dafür, dass wir gemeinsam mit weniger Autos auskommen, soll daher eine Initiative „Frei vom Auto“ gesetzt werden. Diese soll zu Mobilität ohne eigenes Auto beraten und motivieren. Themen diesbezüglich können sein: Alltag der kurzen Wege, Möglichkeiten für fallweisen Transportbedarf, bestehende Car-Sharing-Systeme, Kostenwahrheit, aktive Mobilität und gesundheitliche Aspekte.

4) „Wiener Wäldchen“ – Mehr Biodiversität am Währinger Gürtel

Am Währinger Gürtel zwischen Borschkegasse und Lazarettgasse soll ein Wiener Wäldchen nach den Prinzipien der „Miyawaki Methode“ (tiny forest) angelegt werden: ein auf kleiner Fläche dicht und biodivers mit schnellwachsenden Gehölzen gepflanztes Wäldchen. Diese Wäldchen bieten eine ganze Reihe von Ökosystemleistungen, die sich auf das ökologische und soziale Umfeld positiv auswirken. Ziel ist, in urbanen Räumen auf kleinen Flächen möglichst vielfältige, schnell wachsende und sich selbst erhaltende Lebensräume zu schaffen und damit das Mikroklima zu verbessern.

5) „Pedibus in Währing“ – Motivation zum selbständigen Schulweg

Der selbständige Schulweg ist für die Entwicklung von Kindern wichtig. Um die Hürde für Eltern und Kinder kleiner zu machen, organisiert der Pedibus eine Gehgemeinschaft für den Schulweg: Die Kinder schließen sich zu einer Gruppe zusammen und werden von einer/einem ehrenamtlichen Erwachsenen sicher zu Fuß zur Schule oder zum Kindergarten begleitet. Auf ihrem täglichen Weg erlernen die Kinder so das richtige Verhalten im Straßenraum. Gleichzeitig sinkt der Autoverkehr im Schulumfeld (durch weniger Elterntaxis), was wiederum die Sicherheit für alle erhöht. Im Rahmen des Klimateam soll als Pilotprojekt ein Pedibus für eine Währinger Volksschule organisiert werden.

6) „Cool ist machbar“

Cooling Center sind Orte, die Menschen bei extremen Hitzewellen Kühlung bieten. So kann das Risiko von hitzebedingten Erkrankungen wie Hitzschlag und Hitzekollaps reduziert werden, die besonders für vulnerable Gruppen (ältere Menschen, kleine Kinder und Personen mit bestimmten medizinischen Problemen) lebensbedrohlich sein können. Es soll ein Cooling Center im dicht verbauten Gebiet in Währing eingerichtet werden.

Bezirksvorsteherin Silvia Nossek: „Es ist für mich immer wieder eine Freude, wie groß das Engagement der Währingerinnen und Währinger für ihren Bezirk ist. Vielen Dank für die vielen Ideen für ein lebenswertes Währing. Und danke auch an die Bürger*innen-Jury für ihre nicht ganz einfache Entscheidung. Ich freu mich auf die Umsetzung der ausgewählten Projekte.“

So passiert die Umsetzung der Klimateam-Projekte

Mit dem Start des neuen Jahres machen sich Bezirk und zuständige Magistratsabteilungen nun an die Detailarbeit und konkrete Planung. Die Klimateam-Projekte werden unter Berücksichtigung der Ressourcen in den Magistratsabteilungen voraussichtlich innerhalb der nächsten zwei Jahre umgesetzt. Die Bezirksvorstehung wird laufend über den Stand der Planungen informieren

Photos: Stadt Wien / Fürthner.