Per e-mail will Leser Thomas Heinrich wissen, wie er zu einem Radbügel vor seinem Haus kommt. Es antwortet Martin Rotter, der Vorsitzende der Währinger Mobilitätskommission
Ihre Frage: Wie kann ich einen Abstellort für mein Fahrrad beantragen
Leser Thomas Heinrich schreibt uns: „Zuerst ein Danke für diese Aktion! Ich habe tatsächlich eine Frage die mich schon seid längerem begleitet. Wir haben in unserem Haus keinen Fahrradabstellraum und auch keine Fahrradabstellmöglichkeit vor der Haustür. Deswegen sind unsere Räder an sämtlichen Straßenschildern angehängt. Ich würde gerne beim Bezirk einen Fahrradabstellort beantragen, eventuell auch groß genug für Lastenfahrräder. Wie und wo mach ich das am besten?“
Antwort von Martin Rotter, Vorsitzender der Währinger Mobilitätskommission
Wir haben die Frage an Martin Rotter weitergeleitet. Er ist Abgeordneter der Grünen in der Bezirksvertretung und leitet dort die Mobilitätskommission, die für solche und ähnliche Fragen zuständig ist. Er hat uns diese Stellungnahme zukommen lassen:
„Neue oder die Erweiterung von bestehenden Fahrradabstellanlagen können am besten direkt bei der Währinger Bezirksvorstehung beantragt werden, E-Mail: post@bv18.wien.gv.at, Telefon: 01400018115.
Wir sind sehr daran interessiert ein dichtes und qualitativ hochstehendes Netz an Fahrrad-Abstellmöglichkeiten im Bezirk aufzubauen.
Dabei sind Fotos von eventuell überlasteten Abstellplätzen vor Ort (Bügel, Straßenschilder, etc.) immer hilfreich. Eine Karte der Radlobby Wien mit den Entfernungen zum nächsten Radbügel bietet einen Überblick über die derzeitige Netzabdeckung und kann ebenfalls gute Argumente für einen neuen Standort liefern.
Die Radbügel werden üblicherweise mit genügend Seitenabstand errichtet, sodass auch viele Lastenradmodelle Platz finden. Den Bedarf einer Sonderbreite für Lastenrad, Anhänger etc. bitte gerne zusätzlich vermerken.
Ergänzung von „Unser Währing“ zu den Radbügeln: Nicht nur für Fahrräder
Der Haushalt von „Unser Währing“ stand vor einigen Jahren vor einem ähnlichen Problem und hat sich mit der Bitte um einen Radbügel an die Bezirksvorstehung gewendet. Unsere Erfahrung: Es geht nicht von heute auf morgen, aber es geht: Der Radbügel steht inzwischen und wird gut genutzt.
Radbügel habe oft noch zusätzliche Funktionen: An unübersichtlichen Kreuzungen können sie Sichtbeziehungen zwischen Autofahrern verbessern, weil die Sichtverbindungen nicht zugeparkt werden können. Sie verhindern, dass Autos an Engstellen abgestellt werden und so die Fahrbahn zu schmal wird, zum Beispiel in der Antonigasse.
An mehreren Stellen im Bezirk stehen außerdem Radbügel, damit Falschparker dort die Straßenbahnen nicht blockieren, zum Beispiel in der Pötzleinsdorferstraße und der Währingerstraße. Und sobald die Radbügel einmal da sind, merkt man: Die Plätze sind schnell voll. Es gibt also weiter Bedarf an zusätzlichen Radbügeln in weiten Teilen des Bezirks. Seit Beginn der Pandemie sind die Anfragen wegen Radbügeln bei der Bezirksvorstehung noch einmal deutlich gestiegen. Die Nachfrage ist in der ganzen Stadt so groß, dass es zuletzt sogar Lieferprobleme beim Hersteller gegeben hat.
Die Radlobby hat vor einigen Jahren die Situation mit Radabstellplätzen in Wien untersucht. Auf der Homepage der Radlobby gibt es dazu mehrere Artikel, dort ist auch die oben angesprochene Radbügel-Karte zu finden: www.radlobby.at
Photos: Müller-Schinwald, Grüne Währing