Währing ist Hotspot der Straßenbahnblockaden

Auto blockiert Straßenbahn

In keinem anderen Bezirk werden Straßenbahnen so oft durch Falschparker blockiert wie in Währing, das zeigt eine Auswertung von Daten der Wiener Linien durch die Verkehrswissenschaftler Florian Pühringer und Aggelos Soteropoulos. Der 18e ist ein absoluter Hotspot der Straßenbahnblockaden – Wir haben uns die Ergebnisse angeschaut

Keine Linie wird so oft blockiert wie der 42er

Die Zahlen dramatisch zu nennen, wäre eine leichte Untertreibung: Drei Mal pro Tag gibt es in Wien Störungen des öffentlichen Verkehrs durch Falschparker. Und kein anderer Bezirk ist davon so stark betroffen wie Währing. Ganz vorne im Ranking der meistblockierten Linien liegt der 42er, auf den 21% aller Verzögerungen durch Falschparker von ganz Wien entfallen. Dahinter folgen die Linien 9, 41 und 40. Die am stärksten betroffene Straße ist die Kreuzgasse und die anschließende Hormayrgasse in Hernals. Für einen Blogartikel im Standard haben die beiden Verkehrswissenschaftler die Daten graphisch aufgearbeitet: Innerwähring ist auf dieser Karte ein einziger hellroter Punkt.

Störung durch Falschparker - Maps and Minds
Störung durch Falschparker – Maps and Minds

Bezirksvorstehung plant weitere Maßnahmen

Die Bezirksvorstehung hat in den letzten Jahren bereits eine Reihe von Maßnahmen gesetzt, um die Situation zu verbessern: In der oberen Kreuzgasse wurden viele Parkplätze aufgelassen und durch Pflanztröge ersetzt, etwa im Bereich Klostergasse-Lacknergasse. In der Währinger Straße und der Gersthofer Straße wurden statt der Parpkplätze Fahrradständer installiert. Ähnliche Maßnahmen sind im Lauf des Sommers im Bereich der Inneren Kreuzgasse geplant, heißt es von der Bezirksvorstehung auf Nachfrage von „Unser Währing.at“ – die Abstimmung mit den Wiener Linien laufe gerade. Am Grundproblem können diese Maßnahmen aber offenbar nicht viel ändern.

Einzige Lösung: Entfernung der Parkplätze

Die Wiener Linien haben gemeinsam mit den Bezirken in den letzten Jahren schon alle möglichen Lösungen ausprobiert – von automatischen Lichtanlagen, besonderen Markierungen und Zusatzschildern – nichts davon hat wirklich funktioniert. Die einzige Maßnahme, die die Situation für die zehntausenden BenutzerInnen der Öffentlichen Verkehrsmittel nachhaltig verbessert ist die Entfernung der Parkplätze, darauf weisen die beiden Verkehrswissenschaftler Pühringer und Soteropoulos in ihrem Artikel im „Standard“ noch einmal hin. Dadurch werde auch mehr Platz für FüßgängerInnen und Fahrräder frei – insgesamt sei die Streichung von Parkplätzen daher ein wesentlicher Bestandteil der notwendigen Verkehrswende, schreiben sie.

Bilder: Müller-Schinwald, Maps and Minds / Florian Pühringer und Aggelos Soteropoulos – vielen Dank für die Genehmigung der Veröffentlichung.