In das frühere Haus Miriam der Caritas in der Schopenhauerstraße sind im Jänner BewohnerInnen eingezogen. Unter dem neuen Namen Haus Emma ist hier eine Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine entstanden.
Familien mit Kindern, Frauen, ältere Leute
Mit „Dobrogo Dnya“ und „Sdravstvujte“ grüßen die beiden Frauen, die im Eingang des Haus Emma versuchen ein paar Sonnenstrahlen einzufangen. Also: „Guten Tag“ auf ukrainisch und russisch. Anfang Februar sind die BewohnerInnen von zwei anderen Caritas-Häusern im 13. und 14. Bezirk hierher übersiedelt. 60 Personen sind aktuell hier untergebracht. Fast alle von ihnen sind Familien aus der Ukraine, genauer: Frauen mit Kindern und ältere Personen. Männer im wehrfähigen Alter dürfen die Ukraine ja seit Beginn des russischen Angriffs im Februar 2022 nicht verlassen.
Haus Miriam ist in den 22. Bezirk übersiedelt
Bis vergangenes Jahr waren im früheren „Haus Miriam“ obdachlose Frauen untergebracht. Diese Einrichtung ist jetzt in den 22. Bezirk übersiedelt. Die Caritas hat das Gebäude in der Schopenhauerstraße hergerichtet, es wurde ausgemalt und Reparaturen durchgeführt. Betrieben wird das Haus gemeinsam mit dem Fond Soziales Wien. Einige Frauen seien seit Beginn des Krieges bei der Caritas untergebracht, erklärt Projektleiterin Anh-Thu Tran. Andere seien erst später dazugekommen. Und viele andere hätten die Einrichtungen der Caritas auch wieder verlassen, weil sie einen Job und dann auch eine eigene Wohnung gefunden haben.
Keine Rückkehr, solange der Krieg weitergeht
Ihr Haus in der ostukrainischen Stadt Charkiw stehe noch, erzählt eine ältere Frau. Es sei aber schwer beschädigt. An eine Rückkehr sei nicht zu denken, vor allem so lange die Stadt weiter fast täglich von Russland bombardiert werde. Auch ihr Geburtshaus in der Stadt Saporischija sei zerstört, erklärt eine jüngere Frau, die inzwischen fast fehlerfrei deutsch spricht. Sie ist auf der Suche nach einem Arbeitsplatz um endlich wieder alleine zu leben und selbstständig zu sein. Solange der Krieg andauere, kann auch sie sich keine Rückkehr in die Heimat vorstellen.

Hilfe und Unterstützung für das Haus Emma ist erwünscht
An den alten Standorten im 13. und 14. Bezirk hätte es eine Reihe freiwilliger Helfer gegeben: Lernhilfe für die schulpflichtigen Kinder im Haus, Unterstützung beim Deutschlernen. Am neuen Standort müsse sich das erst einspielen. Aber das Haus Emma kann auch hier Hilfe gebrauchen, sagt Projektleiterin Anh-Thu Tran: Haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, Windeln und ähnliches können zwischen 8 und 18 Uhr beim Portier des Hauses, gegenüber des Cafe Schopenhauer, abgegeben werden.
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Bilder: Unser-Währing.at