„Gürtelliebe“ fordert einen lebenswerteren Gürtel

Gürtelliebe
Gürtelliebe

Rose Banner mit einem gelben Herz schmücken immer mehr Fenster entlang des Gürtels, auch in Währing: Mit der Aktion „Gürtelliebe“ fordern AnrainerInnen Maßnahmen, um das Leben entlang der großen Durchzugsstraße zu verbessern.

Wichtiges Wohngebiet mitten in der Stadt

Gesetzlich vorgeschrieben Grenzwerte bei Abgasen und Feinstaub werden nicht eingehalten, die Lärmbelastung ist enorm, die Geschwindigkeiten sind oft weit jenseits der vorgeschrieben Höchstwerte. Und trotzdem ist die Gegend ein wichtiges Wohngebiet. Zwischen derSpittelau im Norden und St. Marx im Südosten wohnen mehr als 120.000 Menschen in unmittelbarer Nähe des Gürtels. Und statt Autobahn-Charakter fordern immer mehr von ihnen eine lebenswerte Umgebung.

Falls Sie auch eine Gürtelliebe-Fahne haben wollen um ihre Unterstützung für einen lebenswerten Gürtel zu zeigen, schreiben Sie ein Mail an guertelliebe@gmail.com

Gutes Leben für Alle am Gürtel

Vor eineinhalb Jahren ist die Gruppe „Gürtelliebe“ entstanden, einer der Mitbegründer ist der Künstler und Klima-Aktivist Christoph Schwarz. Sie hat bereits mehrere Gürtel-Demonstrationen mit dem Fahrrad organisiert und will jetzt auch über das unmittelbare Thema Verkehr hinaus aktiv werden, erzählt Martin Michalitsch, der die neue „Gürtelliebe“-Gruppe in Währing koordiiniert.

Regelmäßige Vernetzung

Ziel der Gruppe ist es einen Dialog anzustoßen, wie ein gutes Leben für Alle entlang des Gürtels aussehen kann. Dabei geht es natürlich um Verkehr, um Grünräume und die Gestaltung des öffentlichen Raums. Es geht aber auch um Gentrifizierung und darum, dass gerade in Gürtelnähe besonders viele AirBnB-Wohnungen entstehen, die die bisherigen Mieter verdrängen. Geplant sind regelmäßige Treffen und Versammlungen – zur Zeit finden diese Treffen einmal im Monat am Yppenplatz statt, sie sollen aber auch auf die anderen Bezirk entlang des Gürtels ausgeweitet werden.

Nächstes Treffen der „Gürtelliebe“

📅 Donnerstag 19.06.2025 ab 18:00
jeden 3. Donnerstag im Monat: 17.7 / 21.8 / 18.9
Ort: Café C.I. Bar am Yppenplatz, Payergasse 14, 1160 Wien

Autoverkehr dominiert den öffentlichen Raum

Bei den Aktionen setzt die „Gürtelliebe“ auch auf ausgefallene Ideen. Neben Radfahr-Demos wie dem Gürtel-Bike-Ride ist das vor allem beim „Cabrio-Beet“ zu sehen, das in der Regel am Währinger Gürtel bei der Nussdorfer Straße geparkt ist. Ein altes Cabrio wurde dabei zu einem Kräuter- und Blumenbeet umfunktioniert. So darf dieses „Hochbeet“ auch im öffentlichen Raum stehen, und zwar für nur knapp 10 Euro im Moment, also den Kosten des regulären Parkpickerls. Ein echtes Hochbeet darf hingegen auf keinen Fall in der Parkspur aufgestellt werden sonder wird von der MA48 entfernt. Ein Anachronismus der zeigt, dass auch in der „Klimamusterstadt“ Wien noch immer vieles auf den Autoverkehr zugeschnitten ist.

Sparschwein

Vom „Sparschwein“ zur Gürtelliebe

Wie es zur Entstehung der Gürtelliebe gekommen ist, zeigt die Mockumentary „Sparschwein“ von Christoph Schwarz. Sie ist Ende Juni im ORF-Fernsehen gezeigt wurde.

Nachgesehen werden kann sie auf der ORF-On unter diesem Link: Sparschwein

Mehr zu Bürgerbeteiligung in Währing:

Währinger Jugendparlament 2024 startet durch

Aus der Agenda wird das Grätzllabor

Neue Grätzloase in der Martinstraße

Bilder: Unser Währing.at, Gürtelliebe, Christoph Schwarz