Die Währinger Grätzlpolizei nimmt im Moment an vielen Veranstaltungen für SeniorInnen teil um vor Trickbetrügern zu warnen. Wir haben Sandra Zehetmayer und Gerhard Pummer beim Fest der PensionstInnenwohnheim an der Türkenschanze besucht.
Gemeinsam sicher in den besten Jahren
Schlagermusik klingt über den Platz an der Türkenschanze, es wird getanzt, die Tische sind voll. Und mittendrin sind Sandra Zehetmayer, die Leiterin der Währinger Grätzlpolizei, und ihr Kollege Gerhard Pummer. Den ganzen Nachmittag beantworten sie Fragen und unterhalten sich mit den PensionistInnen und MitarbeiterInnen. Gerhard Pummer ist hier kein Unbekannter, er hat im Pensionistenheim bereits Vorträge zum Thema Sicherheit und Prävention gehalten. Und Prävention ist auch eines der wichtigsten Themen beim heutigen Informationsstand.
Neffentrick und falsche Kripo
„Wie ist das mit den Telefonanrufen“, sei eine der häufigsten Fragen, erzählt Sandra Zehetmayer. In den letzten Monaten würden vermehrt Trickbetrüger versuchen, den älteren Damen und Herren ihr Geld aus der Tasche zu ziehen. Manche würden sich als Kriminalpolizisten ausgeben die gleich vorbeikommen um Wertgegenstände zu „sichern“. Andere würden sich als entfernte Verwandte ausgeben, die unverschuldet in eine finanzielle Notlage gekommen sind – der sogenannte „Neffentrick“.
Die Polizei rät in solchen Fällen: Bleiben Sie misstrauisch, lassen Sie niemanden Fremden in die Wohnung und rufen Sie bei Zweifeln den Polizeinotruf 133 an. Mit folgenden Tricks versuchen Trickbetrüger laut Innenministerium besonders häufig, sich Zugang zu Wohnungen zu verschaffen. Sie behaupten:
• dass sie von einem Amt oder einer Behörde kommen
• dass sie von der Haus-Verwaltung kommen
• dass sie Handwerker sind und etwas reparieren müssen
• dass sie günstig beim Putzen helfen wollen
• dass sie ganz günstige Waren verkaufen
• dass sie Spenden sammeln
• dass sie den Stromzähler oder Gaszähler ablesen müssen
• dass sie etwas zum Schreiben brauchen, damit sie einer Nachbarin oder einem Nachbarn eine Nachricht hinterlassen können
• dass sie eine Verletzung haben
• dass ihnen schlecht ist oder
• dass sie ein Glas Wasser brauchen.
Es gibt noch viele andere Möglichkeiten. Die Täter haben viel Fantasie.
Die aktuelle Broschüre „Gemeinsam sicher in den besten Jahren“ können Sie unter diesem Link herunterladen.
Seit Herbst neue Leitung der Grätzlpolizei
Zehetmayer hat im vergangenen Herbst die Leitung der Grätzlpolizei in Währing und Döbling übernommen. Gemeinsam mit ihren beiden Kollegen von den Polizeiinspektionen in der Martinstraße und der Schulgasse versucht sie, eine direkte Anlaufstelle für die Menschen im Bezirk zu sein. Dabei geht es nicht um aktuelle Straftaten, sondern darum sie zu verhindern. Viele Probleme und Sorgen können im direkten Gespräch aus dem Weg geräumt werden, erzählt sie. Und seit Beginn der Pandemie reicht es in vielen Fällen einfach zuzuhören. Immer mehr Menschen würden vereinsamen und hätten niemanden, mit dem sie über ihre Anliegen sprechen können.
Der Verkehr ist das zweite große Thema, das beim Fest an der Türkenschanze immer wieder angesprochen wird. Für geheingeschränkte Personen seien die Ampelschaltungen oft zu kurz. Schon der Weg in den benachbarten Türkenschanzpark könne so zum Problem werden. Viele SeniorInnen, die schlecht zu Fuß unterwegs sind, würden sich gar nicht mehr trauen hinauszugehen, erzählt Gerhard Pummer.
In jeder Polizeiinspektion gibt es einen eigenen „Grätzlpolizisten“, der direkte Ansprecherperson für die Sorgen und Probleme der Bevölkerung ist. Eingeführt wurde die Funktion im Jahr 2016. Sie sollen den Kontakt zwischen BürgerInnen und Polizei verbessern und das subjektive Sicherheitsgefühl stärken.
Fragen zu Verkehr und Einbruchs-Prävention
Ein anderes Thema sind Einbrüche und Einschleichdiebstähle. Auch da raten die beiden Beamten vorsichtig zu sein und besser zusätzliche Erkundigungen einzuholen. Von Putzpersonal, das anbiete zu sehr geringen Kosten im Haushalt auszuhelfen, solle man besser die Finger lassen. Im Leben gebe es nichts gratis und es bestehe immer die Gefahr, auf diesem Weg ausspioniert zu werden. In den nächsten Monaten plant die Grätzlpolizei noch einen Schwerpunkt zur Verkehrssicherheit, zur Sicherheit auf zwei Rädern, am Ende des Sommers zu sicheren Schulwegen. Und auch beim Wohnheim auf der Türkenschanze werden die beiden sicher wieder vorbeischauen.
Sandra Zehetmayer
Leiterin der Grätzlpolizei in Währing und Döbling
Telefon: +43 1 31310 27207
mail: spk-w-19-gemeinsam-sicher(a)polizei.gv.at