Verkehrsberuhigung in der Martinstraße – das ist das Ziel der Bürgerinitiative BIMS. Als Zeichen wie eine lebenswerte Straße aussehen kann, haben Sie Ende September die Grätzloase „Gartenzwerg“ eröffnet.
Tempo 30 besteht nur auf dem Papier
Seit 2018 gilt in der gesamten Martinstraße Tempo 30. Doch wenn man in der neuen Grätzloase „Gartenzwerg“ sitzt, merkt man davon nur wenig. Wenn die Straße frei ist, rasen die Autos vorbei. Dann staut es sich wieder an der Kreuzung mit der Staudgasse, dazwischen die FußgängerInnen, die zu den Supermärkten oder Post unterwegs sind. Urbane Lebensqualität schaut anders aus. Mit der neue Grätzloase will die BürgerInneninitiate Martinstraße (BIMS) zeigen, dass es auch andere Möglichkeiten gibt.
Künstlerisch gestaltet
Die Grätzloase ist vor dem Haus Martinstraße 56, in der die Künstlerin Marion Bugelnig-Berger ihr Atelier hat. Eine kleine Galerie mit Ausstellungsflächen soll auch die Grätzloase an sich sein – im Moment sind hier Zeichnungen von Bugelnig-Berger zu sehen, geplant sind wechselnde Aussellungen. Die Rückwand in Richtung Straße wurde mit einem Farbkonzept gestaltet, das von dem Maler Franz Marc inspiriert ist. Und in den Pflanzbeeten zwischen den Bänken grünt und sprießt es schon jetzt – unter der Aufsicht mehrere bunter Gartenzwerge.
Keine großen Änderungen vor Bau der neuen U-Bahnlinie U5
Der BIMS geht es nicht nur darum, die Martinstraße an sich zu beruhigen – es habe keinen Sinn den Verkehr einfach zu verlagern, damit dann am Ende zum Beispiel am Gürtel noch mehr Autos unterwegs seien, heißt es von der Gruppe. Der Autoverkehr müsse insgesamt reduziert werden, Fassadenbegrünungen sollen die Hitze reduzieren, neue Bäume für ein besseres Stadtklima sorgen. Zumindest im unteren Kreuzgassenviertel werden Veränderungen aber noch einige Zeit auf sich warten lassen. Hier wird in den nächsten Jahren die neue U-Bahnlinie U5 gebaut, was bis in die frühen 2030er-Jahre umfangreiche Bauarbeiten im ganzen Grätzel zur Folge haben wird (wir haben im Jänner darüber berichtet). Bis diese Arbeiten abgeschlossen sind, werden vom Magistrat keine größeren Maßnahmen geplant oder genehmigt. Für die Zeit danach will die BIMS aber schon jetzt Ideen für mehr Lebensqualität im Kreuzgassenviertel einbringen.
Mehr Informationen gibt es auf Instagram @AtelierGartenzwerg5658
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Bilder: Unser-Währing.at