Seit Mitte Mai dürfen die Gastronomiebetriebe auf den Wiener Märkten auch an Sonntagen öffnen. In Währing wird diese Möglichkeit bisher erst verhalten genutzt. Die meisten neuen Angebote gibt es am neu gestalteten Johann-Nepomuk-Vogl-Markt.
Voglmarkt: Cafe Nest hat jetzt auch sonntags offen
Das Cafe Nest am Vogl-Markt hat sich schon als fixer Frühstücks-Ort im Kreuzgassenviertel etabliert, jetzt kann man sich auch am Sonntag hier stärken. Von neun bis neunzehn Uhr ist das Nest geöffnet und bietet drei verschiedene Frühstücksvarianten, außerdem Pizza, Kebab und – besonders zu empfehlen – köstliches Baklava. Wirt Ali Ucas ist mit der neuen Regelung zufrieden. Es müsse sich noch ein bisschen herumsprechen, dass man am Markt jetzt auch am Sonntag etwas zu essen bekomme, meint er. Seit dem Umbau funktioniere der Platz aber immer besser. Bis auch am Sonntag mehr Gäste kommen, sei es nur mehr eine Frage der Zeit.
Kutschkermarkt: Mehr Plätze im „Himmelblau“
Fast vollständig ausgebucht ist der Gastgarten des Cafe Himmelblau am Kutschkermarkt. Das Lokal selbst hatte immer schon am Sonntag geöffnet, der Teil des Gastgartens, der im Marktgebiet liegt, konnte bisher aber nicht verwendet werden. Das ist jetzt anders. Ein Lokalaugenschein von „Unser Währing“ zeigt, dass das Angebot gut angenommen wird. Die anderen Gastro-Betriebe am Kutschkermarkt sind vorerst noch zurückhaltend und wollen sich noch anschauen, wie sich die Sonntagsöffnung entwickelt.
Gersthof: Viel Gastro-Angebote, aber nicht am Markt
Noch etwas ruhiger ist es am Gersthofer Markt. Die meisten Lokale hier sind nicht im eigentlichen Marktgebiet und haben daher immer schon sonntags geöffnet. Beim Besuch von „Unser Währing“ am Sonntag vormittag sitzen in der „Aida“ und beim „B and Me“ schon die ersten Gäste vor Kaffee, Kuchen und Frühstück. Auch der Gastgarten des „Cafe Mocca“ lockt BesucherInnen an.
Am Markt selbst hat nur ein Lokal die neue Regelung genutzt, beim „Gersthofer Würstelstand“ sind Sonntag früh schon die ersten paar Kunden. Ob es sich auszahlt, am Sonntag wirklich offen zu halten, müsse er sich aber erst anschauen, sagt der Wirt. Am Vormittag haben hier auch die Bäckereien Anker und Ströck geöffnet. Und in Gersthof ist eine der wenigen Trafiken in Wien, die ihren Kunden auch am Sonntag offen steht.
Sonntags-Öffnung war politische Forderung der NEOS
Die neue Regelung gilt, seit die Gastronomie wieder öffnen durfte. Die maximale Öffnungszeit am Sonntag ist von 9 bis 22 Uhr, und kann je nach Bedarf von Markt zu Markt unterschiedlich festgelegt werden. Die neue Maßnahme geht auf eine politische Forderung der NEOS zurück. „Wir sind der Meinung, dass die Sonntagsöffnung der Gastronomiebetriebe auf den Märkten ein wichtiger Schritt zu Belebung und Attraktivierung der Grätzl ist“, sagt dazu Karin Riebenbauer von den NEOS Währing, „Endlich zieht Wien hier mit internationalen Metropolen gleich.“