Seit Ende September verkauft die Währingerin Minttu Grabherr jeden Samstag Käse und nordische Spezialitäten am Voglmarkt. Ihr Stand heißt „Frau Svensson“. Gelernt hat sie bei Irene Pöhl am Kutschkermarkt.
Finnisch-Niederländisch-Oberösterreichisch-Währingerisch
Wohnhaft in Währing, aufgewachsen am Attersee, die Eltern aus Finnland und den Niederlanden. Was all diese Teile wie eine Klammer umspannt, ist für Minttu Grabherr die Liebe zum Käse. Und diese Liebe hat sie vor einigen Jahren zum Beruf gemacht. In einem eigenen Geschäft in der Kettenbrückengasse verkauft sie Käse und Spezialitäten aus Skandinavien. Und weil ihr das Grätzl so gut gefällt, steht sie seit Ende September auch mit einem Stand am kleinen Samstags-Markt am Johann-Nepomuk-Vogl-Markt.
Der Samstags-Markt ist derzeit eher überschaubar. Nach einem erfolgversprechenden Start vor drei Jahren machte die Corona-Pandemie dem Projekt fast den Garaus. Später wanderten einige Standler zum neuen Markt in der Alszeile ab. Im Moment gibt es am Wochenende nur den Brot-Stand von Gragger-Chorherr mit speziellem Holzofen-Brot. Und seit einigen Wochen eben den Stand von Minntu Grabherr.
Sie sei eine Pionierin und Kämpferin, sagt sie beim Besuch von „Unser Währing.at“. Deshalb glaube sie an den kleinen Markt und sei zuversichtlich, dass er sich weiterentwickeln wird. Und sie lobt ganz besonders den ganz hervorragenden Kaffee von der Markthummel und das Angebot der anderen Geschäfte und Lokale am Platz.
Vom Käse-Pöhl am Kutschkermarkt auf den Voglmarkt
Wie das Wiederbeleben eines Marktes funktionieren kann, hat sie bei Irene Pöhl gelernt, die daran mitgearbeitet hat, den Kutschkermarkt zu dem zu machen, was er heute ist. Mit Beharrlichkeit, viel Einsatz und großer Begeisterung hat Pöhl es geschafft, den früher etwas heruntergekommenen Markt in der Kutschkergasse zu retten und mit neuem Schwung zu versehen. Grabherr hat 2016 bei Pöhl angefangen, als sie gerade dabei, war sich beruflich neu zu orientieren. Und diesen Schwung will sie jetzt auch auf den Voglmarkt bringen.
Frau Svensson: Gute Milch – guter Käse
Am wichtigsten für die Qualität des Käses sei, dass die Tiere gut gehalten werden, egal ob Kühe, Ziegen oder Schafe. Ohne gute Milch könne es auch keinen guten Käse geben, meint Grabherr. Sie bezieht ihre Produkte vor allem von kleinen Betrieben, die sie persönlich kennt. Der Käse und seine Produzenten müssten eine eigene Geschichte erzählen können, dann seien sie richtig für ihren Stand und ihr Geschäft.
Die Produkte aus Skandinavien – Kekse, Getränke, Schokolade und noch einiges mehr – importiert sie direkt. Und wenn sie im Urlaub spannende Produkte entdecke, würden die immer wieder den Weg in ihr Sortiment finden.
Finnischer Weihnachtsbasar am 3. Dezember in Klosterneuburg
Neben dem Geschäft und dem Stand ist Minttu Grabherr auch in der finnischen Gemeinde aktiv. Heuer ist sie eine der Organisatorinnen des großen finnischen Weihnachts-Basars, der traditionell in der Babenbergerhalle in Klosterneuburg abgehalten wird. Wer auf der Suche nach finnischen Spezialitäten oder Geschenken ist, sollte sich unbedingt am 3. Dezember auf den Weg nach Klosterneuburg machen. Und wenn sie neben all diesen Aktivitäten noch Zeit hat, macht Minntu Grabherr auch selbst Käse. Aber ob der eher niederländisch, eher finnisch oder doch eher oberösterreichische ausfalle, meint sie, das sei eine andere Geschichte.
Frau Svensson – Käse und Nordisches
Johann-Nepomuk-Voglmarkt,
Samstag 9.00-13.00 Uhr (nach Wetterlage)
Kettenbrückengasse 10 – 1040 Wien
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Bilder: Unser Währing.at