Deutlich weniger Autoverkehr in Währing

Autoverkehr Gersthofer Straße

Bei der automatischen Verkehrszählanlage in der Gersthoferstraße ist der Autoverkehr in den letzten sieben Jahren um mehr als ein Viertel zurückgegangen – und das obwohl heute mehr Menschen im Bezirk wohnen als damals. Wir haben uns die Daten angeschaut.

Der Autoverkehr ist in den letzten Jahren um 27 Prozent zurückgegangen

Seit dem Jahr 2011 gibt es eine automatische Verkehrszählanlage in der Gersthoferstraße, die aktuell vorliegenden Daten reichen bis in den November 2023. Die Zählung zeigt, dass sich die Zahl der Autofahrten in den letzten Jahren deutlich reduziert hat. Einen ersten Rückgang gab es bei der Einführung der Parkraumbewirtschaftung in den Bezirken außerhalb des Gürtels im Jahr 2013, danach stieg die Zahl aber wieder an. Noch deutlicher war der Rückgang nachdem das Parkpickerl auch auf Währing ausgedehnt wurde. Gegenüber dem Höchstwert ist die Zahl der Autofahrten in der Gersthofer Straße bis in den letzten Herbst um 27 Prozent zurückgegangen , also um mehr als 5.000 Fahrten pro Tag.

Kein Anstieg des Autoverkehrs nach Ende der Lockdowns

Schaut man sich die monatlichen Werte seit 2016 an, sieht man dass der Autoverkehr jedes Jahr in den Sommermonaten deutlich sinkt. Klar zu erkennen ist auch der Lockdown im März und April 2020. In ganz Österreich ist der Autoverkehr am Höhepunkt der Pandemie stark gesunken. Bei vielen anderen Zählpunkten ist er später aber wieder auf das Niveau der früheren Jahre zurückgekehrt. Anders in der Gersthofer Straße: Im ersten Jahr der Pandemie ist der Verkehr hier sehr deutlich zurückgegangen, im zweiten Jahr sogar noch etwas weiter. Im Jahr 2022, also nach dem Ende aller Beschränkungen, bleibt er der Verkehr auf dem Niveau der Pandemiezeit, also deutlich unter den Werten der 2010er Jahre.

Auch Zahl der Autos in Währing ist zuletzt gesunken

Die Zahl der Fahrten spiegelt auch die Zahl der Autos in Währing wieder, die im Vorjahr deutlich gesunken ist - wir haben darüber berichtet: Zahl der KFZ in Währing sinkt. Im Vergleich zum Jahr davor waren im Jänner 2023 um 389 KFZ weniger in Währing angemeldet - und das, obwohl die Bevölkerungszahl im Bezirk deutlich gestiegen ist. Laut einer aktuellen Studie des VCÖ haben 48 Prozent der Haushalte in Wien kein eigenes Auto, diese Anteil ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Innerhalb von Währing ist der Autobesitz sehr ungleich verteilt, das zeigt eine Auswertung des Magistrat aus dem Jahr 2019: Am höchsten ist er in Pötzleinsdorf und in den westlichen Teilen des Bezirks. Im Bereich der Kreuzgasse ist Autobesitz ein klares Minderheitenprogramm, auch im Rest von Innerwähring gibt es demnach deutlich mehr Haushalte ohne als mit eigenem Fahrzeug.

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Bilder: Dieter Komendera, Müller-Schinwald, MA46