Der öffentliche Raum als verlängertes Wohnzimmer

Kutschkermarkt Wohnzimmer

Der Straßenraum ist nicht nur dazu da, um von A nach B zu kommen. Oder Autos abzustellen. Er ist auch Treffpunkt, Flanierzone, Marktplatz und Aufenthaltsbereich. An immer mehr Orten macht der Bezirk den öffentlichen Raum zum verlängerten Wohnzimmer für alle.

Die Bezirksvorstehung Währing veröffentlicht regelmäßig das „Thema der Woche“. „Unser-Währing.at“ stellen den Platz für diese Aussendung des Bezirks gerne zur Verfügung.

Wie der Straßenbereich auf den täglichen Wegen und vor der eigenen Haustür beschaffen ist, trägt erheblich zum Lebensgefühl in der Stadt bei. Bänke und begrünte Aufenthaltsbereiche tragen erheblich dazu bei, dass sich Menschen in ihrem Umfeld wohl fühlen: beim Hinsetzen in der Mittagspause, als Treffpunkt für Jugendliche, für die kurze Rast auf dem Weg zum Einkaufen oder zur Ärztin.

Bänke statt Autoabstellplatz

Gerade in den heißer werdenden Sommern werden Erholungsräume im Freien auch außerhalb der Parks immer wichtiger. Der Bezirk hat dafür in den letzten Jahren zahlreiche sogenannte Mikro-Aufenthaltsbereiche im Straßenraum geschaffen. Wo früher Autos abgestellt wurden oder Müllinseln untergebracht waren, stehen nun Bänke, beschattet von Bäumen und eingerahmt von Pflanzbeeten, so beispielsweise in der Weimarer Straße gegenüber der Bücherei, in der Martinstraße Ecke Blumengasse, in der Schumanngasse Ecke Hildebrandgasse oder in der Währinger Straße beim Aufgang zum Schubertpark.

Wohnzimmer Weimarer-Strasse

Eine wichtige Initiative sind auch die von Anwohner*innen errichteten und betreuten Grätzloasen. Auch sie schaffen kleine begrünte Aufenthaltsbereiche für alle, und werden vom Bezirk nach Möglichkeit unterstützt. Bezirksvorsteherin Silvia Nossek: „Tratschen, ein Buch lesen, ein Eis genießen, sich ausrasten und umschauen – wenn das vor meiner Haustür, auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen möglich ist, macht das einen Riesenunterschied für das Lebensgefühl in der Stadt. Unser Ziel ist, den Menschen in Währing den öffentlichen Raum zurückzugeben. Und so die Stadt, unseren Bezirk Stück für Stück lebenswerter zu machen.“

Aufenthaltsqualität mitgedacht – drei Beispiele

Auch bei größeren Straßenbauprojekten wird, wo immer möglich, die Aufenthaltsqualität mitgedacht. So wurde die diesen Sommer erfolgte notwendige Ampelmodernisierung in der Gersthofer Straße genutzt, um den kleinen Platz zwischen Bastiengasse und Salierigasse zu gestalten: Einiges an Fläche wurde entsiegelt, der bestehende Baum bekam so mehr Platz und noch im Spätherbst werden drei zusätzliche Bäume gepflanzt. Der restliche Platz wurde versickerungsfähig gepflastert, Sitzgelegenheiten und ein Trinkbrunnen errichtet– so ist ein nettes Platzerl entstanden, um kurz zu verweilen und auszuruhen.

Vergangenes Jahr wurden in der Jörgerstraße vom Gürtel bis zur Ranftlgasse wesentliche Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr und die Verkehrssicherheit umgesetzt und 16 neue Bäume gepflanzt. Dabei sind vier neue Aufenthaltsbereiche mit Sitzgelegenheiten entstanden, inklusive dreier Trinkhydranten und heller Pflasterung – kleine Inseln nahe der Hitzezone Gürtel.

Und auch im Zuge der großen Umgestaltung des Grätzls rund um den Kutschkermarkt entstehen mehrere Mikro-Aufenthaltsbereiche entlang der Kutschkergasse und der Schulgasse. Die vor kurzem errichteten Bänke plus Trinkbrunnen im nun autofreien Bereich direkt beim Markt erfreuen sich schon großer Beliebtheit.

Photos: BV18