Die Gebietsbetreuung sucht TeilnehmerInnen für einen Ideen-Workshop am 18. Oktober. Dabei sollen verschiedene Arten der Nutzung des Platzes virtuell ausprobiert werden. Gemeinsame Aktivitäten um den Aumannplatz zu beleben gibt es bereits seit dem Frühjahr, dabei wurde auch eine Verkehrsinsel virtuell zu einem Bachbett umgestaltet.
Workshop: Wege über den Aumannplatz
Wenn Sie ihre Ideen für die Neugestaltung des Platzes einbringen und verschiedene Varianten virtuell ausprobieren wollen, lädt die Gebietsbetreuung zu einem Workshop am 18.10. von 17.00-19.00 Uhr. Mit Hilfe von digitalen Tools testen Sie dabei mögliche Veränderungen am Platz in virtueller Form.
Die Plätze sind begrenzt, bitte um Anmeldung unter aumann@gbstern.at
Außerdem können Sie ihre Vorschläge und Erfahrungen bei einer Online-Umfrage imm Rahmen des Forschungsprojekts „Draußen daheim“ einbringen.
Schön, aber nicht mehr zeitgemäß gestaltet
Der Aumannplatz ist schön, aber die Gestaltung ist in die Jahre gekommen. Beim Besuch von „Unser Währing“ müht sich ein Pensionist im Rollstuhl über die Gehsteigkanten vom Altersheim in Richtung Währinger Straße und bleibt immer wieder hängen. Auch für ältere Menschen mit Rollatoren sei die Kreuzung ein Problem, erzählt Markus Hiesleitner von der „Kulturdrogerie„. Zusammen mit seinem Kollegen Franz Tišek hat er in den letzten Wochen viel Zeit am Platz verbracht und eine der Verkehrsinseln in eine kleine Bach- und Aulandschaft umgestaltet. Die Verkehrsführung stammt aus den 1980ern, heute ist der Platz und der darin gelegene Norbert-Liebermann-Park vor allem ein großer Kreisverkehr.
Kunstprojekt holt Bach an die Oberfläche
Direkt unter der Verkehrsinsel fließt der Währinger Bach, der im Wiener Wald entspringt. Zu sehen ist davon allerdings nichts, der Bach fließt seit mehr als hundert Jahren unterirdisch in einem gemauerten Tunnel. Dabei wäre Wasser eine ideale Abkühlung und auch gestalterisch eine großartige Möglichkeit. Das habe die beiden Künstler auf die Idee mit dem Bachbett gebracht. Die Aktion wird von der Initiative „Kunst im Öffentlichen Raum“ finanziert, der genau Titel ist „AU… ein Platz wird neu verhandelt“.
Eröffnungsfest Forum Aumannplatz – Dienstag, 14.6.2022
14 Uhr: Eröffnung FORUM AUMANNPLATZ mit Bezirksvorsteherin Silvia Nossek
14.30 Uhr: Eröffnung der Kunstinstallation „AU… ein Platz wird neu verhandelt“ mit der Kulturdrogerie
15 Uhr: „Wege über den Platz“ – Start der Online-Umfrage von DraussenDaheim.
16 Uhr: Wolle spinnen mit Katharina Wessely von Woll-Habitat
16.30 – 17.30 Uhr: Livemusik von All’Arrabbiata
Ihre Meinung zum Aumannplatz gefragt
Rund um das Bachbett bringen die beiden Künstler noch verbogene Stangen an, auf denen früher Verkehrsschilder montiert waren. Aus solchen Stangen entsteht auch eine Art Bühne für die Aktionen am Platz selbst, die Eröffnung ist bei einem Fest am 14.6. Jeden zweiten Dienstag wird es hier Veranstaltungen geben, um den Platz neu zu erleben. Bei der Planung sind die Geschäfte und Lokale am Platz direkt eingebunden, der botanische Spaziergang wird zum Beispiel von der Adler-Apotheke gestaltet. Auch die Gäste der Kulturdrogerie werden am Platz immer wieder an Aktionen beteiligt sein, erklären Hiesleitner und Tišek. Dabei werden AnrainerInnen und Interessierte die Möglichkeit haben, ihre Vorschläge und Wünsche einzubringen. Dazu gibt es eine eigene Ideenbox am Platz.
Termine Forum Aumannplatz:
28.6. | Strick-Workshop mit dem Woll-Habitat – Strick mit an einer Wimpelkette für den Aumannplatz!
weitere Termine am 6.9., 20.9., 4.10. 2022, Programm folgt.
12.7. | Quer drüber oder entlang? –Gemeinsam erkunden wir die Wege über den Aumannplatz.
26.7. | Picknick auf der Wiese – Bring deine Picknickdecke!
9.8. | Was wächst am Aumannplatz? Botanischer Spaziergang
23.8. | Spielen am Aumannplatz Cricket, Minigolf, Kubb und Microsoccer auf der Wiese.
Grüne, SPÖ und NEOS haben sich auf überparteiliche Aktion geeinigt
Die Parteien in der Bezirksvertretung haben sich bereits vor einem Jahr darauf geeinigt, einen überparteilichen Beteiligungsprozess zu starten, um den Aumannplatz neu zu gestalten. Im Vorjahr hat die Gebietsbetreuung eine „Funktions- und Sozialraumanalyse“ des Platzes durchgeführt, auch eine Verkehrszählung ist Teil der Vorbereitungen. Jetzt startet der Beteiligungsprozess, ab Herbst beginnt dann die konkrete Planung. Die Bezirks-ÖVP war vorübergehend aus dem parteiübergreifenden Prozess ausgeschert und hatte eine eigen Befragung gestartet. Das hatte zu heftiger Kritik und einem massiven Zerwürfnis mit den anderen Parteien geführt (wir haben im März darüber berichtet).
Schilderwald und Diskussion im öffentlichen Raum
Jetzt sind wieder die Bürger und Bürgerinnen am Wort. Die verbogenen Stangen hat die „Kulturdrogerie“ von der Verkehrsabteilung des Magistrat zur Verfügung gestellt bekommen. Sie waren vorher im normalen Straßenraum aufgestellt, bis sie ausgetauscht werden mussten – sie sind ein Symbol für den Schilderwald rund um den Aumannplatz, mit dem der Platz auf die verschiedenen VerkehrsteilnehmerInnen aufgeteilt wird. Auf vielen Stangen sind noch verschiedenste Aufkleber – ein Zeichen dafür, wie politische Themen in Wien im öffentlichen Raum verhandelt und ausgetragen werden.
Aumannplatz als Lebensraum
In den kommenden Monaten soll diskutiert werden, wie der Platz künftig genützt werden soll, wünschen sich die Künstler Franz Tišek und Markus Hiesleitner von der „Kulturdrogerie“, die nur wenige dutzend Meter vom Aumannplatz entfernt ist. Es gehe um Funktionalität als Verkehrsknotenpunkt, es gehe aber auch um Aufenthaltsqualität und Lebensraum für die Menschen, die hier wohnen. Ursprünglich waren an dieser Stelle Wiesen, Weinberge und das Tal des Währinger Bachs. In der wachsenden Stadt des späten 19. Jahrhunderts entstand hier das urbane Zentrum des neuen Wiener Stadtbezirks Währing. Im 21. Jahrhundert ist die Reise und die Entwicklung des Platzes noch lange nicht zu Ende.
Photos: Müller-Schinwald