Cafe Schiffsjunge: Ukrainische Spezialitäten in der Kreuzgasse

Die Konditorin Lesja Kabanenko aus Charkiw verkauft in der Kreuzgasse süße und pikante Spezialitäten aus der Ukraine. Die Räumlichkeiten des Cafe Schiffsjunge zählen dabei sicher zu den außergewöhnlichsten im ganzen Bezirk.

Details wie auf einem Schiff

Die meisten Währinger kennen das Lokal nur von außen: Eine unscheinbare Holztür und daneben ein Fenster in der oberen Kreuzgasse, gegenüber vom „Cafe Babsi“. Dabei ist das Interieur des Cafe Schiffsjunge eine Attraktion an sich. In den 1970ern hat der damalige Eigentümer das Lokal gestaltet wie das innere eine Schiffes, und zwar bis ins letzte Detail.

Dunkles Holz, Laternen, der Luster besteht aus einem großen Steuerrad. Jedes Stück stamme von einem Schiff oder könne jederzeit darauf eingesetzt werden, erzählt die neue Betreiberin Lesja Kabanenko, die an der Einrichtung nichts geändert hat. Neu sind nur einige frisch aufgemalte blau-gelbe Fahnen auf den Segelschiffen, die auf einem großen Bild an der Wand zu sehen sind.

Vom English Pub in Charkiw zum Schiffsjungen in der Kreuzgasse

Gekocht wird hier seit letztem Dezember Ukrainisch. Kabanenko ist kurz nach dem russischen Überfall im Frühjahr 2022 mit ihrem kleinen Sohn nach Österreich gekommen – der Bub war übrigens die Vorlage für das Logo des Lokals. In Wien lebt eine ihrer Nichten und Kabenenko wollte abwarten, bis der Konflikt in der Heimat zu Ende geht. In Charkiw betreibt sie einen Pub, der trotz der Kampfhandlungen immer noch geöffnet hat. Als absehbar war, dass der Krieg länger dauern wird, hat die gelernte Konditorin nach einem Weg gesucht, auch in Österreich auf eigenen Füßen zu stehen. Nach einigem Suchen hat sie dann das damals leerstehende Lokal in der Kreuzgasse gefunden.

Pirogi: Süß und Pikant

Der Besuch im Cafe Schiffsjunge lohnt sich aber nicht nur wegen des Interieurs. Angeboten werden vor allem Pirogi, also eine Art gedeckter Kuchen, der pikant oder süß gefüllt sein kann (also etwas anderes als die polnischen Pirogen, dort werden unter diese Bezeichnung gefüllte Teigtaschen verstanden). Das Angebot wechselt saisonweise. Immer auf der Karte stehen Pirogi mit Fisch, Huhn und Schwein. Außerdem Pirogi, die mit Birnen und Apfel gefüllt sind. Dazu kommen wechselnd Füllungen mit Himbeeren, Erdbeeren, Pfirsichen und anderen Früchten.

Cheescake auf Ukrainische Art

Außerdem gibt es täglich wechselnd verschiedene Kuchen. Fast immer dabei ist eine typisch ukrainische „Zapekanka“, zu deutsch Kaiserkuchen, der am ehesten mit einem Cheescake verglichen werden kann. Das Rezept stamme von ihrer Großmutter, erzählt Kabanenko. Im Kern besteht die Zapekanka aus einer Art trockenem Topfen, der mit verschiedenen Früchten und Fruchtsaucen ergänzt wird. Schwer zu beschreiben, geschmacklich aber ganz hervorragend.

Kabanenko war schon vor dem Krieg immer wieder in Österreich. Die Konditorei Demel sei ihr Traum gewesen, erzählt sie. Was sie an der der österreichischen Kuchen bewundere, sei das wunderbare Aussehen. Die ukrainischen Kuchen seien weniger hübsch – aber mindestens genau so schmackhaft, meint sie.

Kurse und Veranstaltungen am Wochenende

Das Geschäft in der Kreuzgasse laufe erst langsam an, erzählt sie. Deshalb bietet Kabanenko auch Koch- und Backkurse an, vor allem am Wochenende – Informationen dazu gibt es auf der Instaram-Seite. Daher seien auch die Öffnungszeiten noch nicht ganz fix. Derzeit hat das Cafe Schiffsjunge Montag bis Samstag von 11.00 bis 20.00 Uhr geöffnet. In nächster Zeit könne sich der Schließtag aber auch vom Sonntag auf den Montag verschieben. Zubereitet werden die Kuchen und Pirogen jeden Tag frisch. Und bringen so ein Stück Ukraine und ukrainische Spezialitäten in die Kreuzgasse.

Cafe Schiffsjunge

Cafe Schiffsjunge

Kreuzgasse 67, 1180 Wien
Instagram: @cafe_schiffsjunge
Montag-Samstag 11.00-20.00 Uhr


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Bilder: Unser Währing.at, Cafe Schiffsjunge