Der Türkenschanzpark nahm diese Woche Abschied von einer seiner ältesten Bewohnerinnen: Seit etwa 140 Jahren stand gleich beim Türkischen Brunnen eine „Sämlings-Blutbuche“, im Laufe der Zeit auf beeindruckende Größe herangewachsen.
Die Bezirksvorstehung Währing veröffentlicht regelmäßig das „Thema der Woche“. „Unser-Währing.at“ stellen den Platz für diese Aussendung des Bezirks gerne zur Verfügung.
Alte Bäume – besonders wertvoll
Allerdings – so sehr sie uns lange Freude gemacht und Schatten gespendet hat: Auch Bäume werden im hohen Alter irgendwann gebrechlich, und so war der Stamm der Blutbuche mit den Jahren morsch geworden. Eine Zeitlang konnten die Wiener Stadtgärten den Baum mit Sicherheitsschnitten noch erhalten, nun musste er aber doch gefällt werden: Das Risiko eines abbrechenden und herunterstürzenden Astes war zu groß geworden.
Ein schmerzlicher Verlust, auch für Bezirksvorsteherin Silvia Nossek: „Der Verlust dieser alten Bäume tut ganz besonders weh: Sie spenden viel Schatten und Sauerstoff, bieten Vögeln und Insekten Lebensraum – und nicht zuletzt tun sie der Seele gut. Deshalb kämpfen wir um sie: Etwa in der Pötzleinsdorfer Allee oder in der Lindengasse, wo wir die uralten Linden, die im Asphalt zu ersticken und verdursten drohten, durch Entsiegelung retten konnten.“

Des einen Freud, des anderen Leid
Die alte Blutbuche im Türkenschanzpark aber hat ihr Lebensende erreicht – sie wird nicht nur den Menschen fehlen: Gleich nebenan stand eine andere Buche Zeit ihrer 105 Lebensjahre im Schatten der nun gefällten Nachbarin. Damit sie jetzt mit der ungewohnten Situation zurechtkommt und keinen „Sonnenbrand“ bekommt, versorgen sie die Wiener Stadtgärten mit einem „Stammschutzanstrich“: Man kennt den weißen Kalkanstrich von neu gepflanzten Jungbäumen, deren Rinde damit vor Sonne und Frost geschützt wird.
Teil des Baumes wurde Spielgerät in der Hundezone
Ein solch junges Bäumchen wird im Frühjahr auch die Stelle der alten Blutbuche im Türkenschanzpark einnehmen: Eine kleine Buche, die hoffentlich ein so stolzes Alter erreicht wie ihre Vorgängerin.Die macht jetzt zumindest den Währinger Hunden weiter Freude: Zwei dicke Scheiben aus ihrem Stamm werden jetzt in der Hundezone als Spielgeräte genutzt.
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Bilder: BV18