In Gersthof gibt es einen neuen Ab-Hof-Verkauf von Biowein. David und Doris Lenhart verkaufen dort, was sie in Fels am Wagram anbauen und ernten. Die kleine Weinstube wollen sie außerdem zu einem Treffpunkt für das ganze Grätzl machen.
Wein begleiten statt bearbeiten
Er will den Wein begleiten und nicht bearbeiten, so erklärt David Lenhart seinen Zugang zum Weinbau. Der Boden und der Stock seien das wichtigste, beim Ausbau im Weinkeller solle man so wenig wie möglich eingreifen. Das Ergebnis ist seit heuer zu verkosten und zu kaufen. Sechs Weinsorten und einen Pet-Nat-Sekt hat er im Angebot. Es ist der erste Jahrgang, seit die beiden die Produktion übernommen haben und so den Biowein aus Niederösterreich nach Währing bringen.
Von Fels am Wagram nach Gersthof
David Lenhart ist in Gersthof aufgewachsen. Der Verkaufsraum in der Herbeckstraße war in seiner Jugend der Partykeller, erzählt er beim Besuch von Unser-Währing.at. 15 Jahre lang hat er als Sonderschullehrer gearbeitet, zuletzt in Hernals. Die Unzufriedenheit mit dem Schulsystem wurde aber immer größer. Und als sein Schwiegervater in Pension ging, beschloss er seinen alten Job an den Nagel zu hängen. Den der suchte jemanden, der die zwei Hektar Weinberge in Fels am Wagram übernehmen wollte, auf denen er bisher Trauben angebaut und an andere Weinbauern weiterverkauft hatte.
Nachhaltig und biologisch, als es noch nicht in Mode war
Und dabei hat der Schwiegervater schon auf Nachhaltigkeit gesetzt, als das im Weinbau noch kein großes Thema war. Seit 30 Jahren seien die Weinberge biologisch bewirtschaftet worden, erzählt David Lenhart. Die Rebstöcke seien alt, 50 Jahre und mehr. Dadurch sei der Ertrag geringer, die Qualität aber deutlich höher. Der Keller ist in ebenfalls in Fels am Wagram, verkauft wird der die kleine aber umso feiner Produktion in Gersthof, auf Märkten und bei Veranstaltungen.
Drei Sorten Veltliner und noch einiges mehr
Bei den Produktionszahlen können und wollen die Lenharts nicht mit den großen Winzern mithalten. 8- bis 10.000 Flaschen wollen sie im Jahr produzieren. Im Angebot haben sie Grünen, Roten und Frühroten Veltliner, Zweigelt, Cabernet Sauvignon und Müller-Thurgau. Besonders viel Arbeit haben sie in den „Pet Nat“ gesteckt. Die Abkürzung steht für „Pétillant Naturel“, der ähnlich produziert wird wie Champagner, allerdings weniger stark sprudelt.
Verkostung gemeinsam mit Nachbarn aus dem Grätzl
Verkosten kann man den Pet Nat und die anderen Weine zum Beispiel beim „Grätzl-Rendevous“ am 2. Dezember in der Herbeckstraße. Dabei gibt es nicht nur Wein zu erstehen, sondern auch Blumengestecke vom „Florarium“ ums Eck, Kekse und noch einiges mehr. Die Veranstaltung soll eine Art Schaufenster für Produkte aus dem Grätzl sein – und ein Treffpunkt für die Menschen, die hier wohnen.
Biowein Lenhart
Herbeckstraße 43a
1180 Wien, Österreich
+43 6502050002
office(a)biowein-lenhart.at
https://biowein-lenhart.at
Das „Grätzl-Rendevous“ findet am 2. Dezember statt, alle Informationen finden Sie in unserem Währinger Veranstaltungkalender.
Aufwachen ohne Kopfweh
In Währing hat Lenhart zuletzt beim Kunstfest im Oktober ausgeschenkt. Bei der Lesung von Teresa Präauer mit dazugehörigem Essen, lieferte er den Wein. Genau diese Art von Veranstaltungen wolle er gerne beliefern, sagt er, genau dort passe sein Wein gut hin. Und BesucherInnen der Lesung können bestätigen: Der Biowein schmeckt hervorragend. Auch wenn man ein paar Gläser mehr trinkt, wacht man am nächsten Tag ohne Kopfweh auf.
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Photos: Unser Währing.at
