Barbara Kadletz empfiehlt das Buch zum Wochenende

Barbara Kadletz Buch zum Wochenende
Barbara Kadletz Buch zum Wochenende

Seit fünf Jahren empfiehlt Barbara Kadletz jeden Freitag ein Buch fürs Wochenende, das Spektrum reicht von Belletristik über Sachbücher bis zu Kinder- und Jugendliteratur. Wir haben sie in der Buchhandlung Hartlieb in der Währinger Straße besucht und gefragt, was ihr bei den Empfehlungen wichtig ist.

Update: Buchvorstellung am 3. April

Aus ihrem neuen Buch „Schattenkühle“ wird Barbara Kadletz am 3. April im Konzertcafe Schmid Hansl lesen. Dazu spielt die Band Wiener Brut, wie bei allen Lesungen der Buchhandlung Hartlieb gibt es auch an diesem Abend eine Übersetzung in Gebärdensprache.

Alle Informationen zur Lesung und zur Anmeldung finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.

Aktuelle Kolumne mit Büchern und über Bücher

Die Empfehlungen sind wie eine Art Kolumne, inspiriert von aktuellen Ereignissen mit Verbindungen zu Büchern. So beschreibt Barbara Kadletz ihre Rubrik „Das Buch zum Wochenende“, die im Juli bereits zum 270en Mal erschienen ist. In der aktuellen Ausgabe von Anfang August geht es um die Fußball-WM der Frauen, vorgestellt wird das Buch „Warum Frauen den besseren Fußball spielen“ von Nia Künzer und Bernd Schmelzer. Und damit auch noch ein jüngeres Publikum zum Zug kommt, erwähnt sie auch ein Kinderbuch über die amerikanische Fußballerin Megan Rapinoe, das in der Serie „Little People, Big Dreams“ erschienen ist.

Schon als Schülerin sei sie eine Art Literatur-Groupie gewesen, sei oft auf Lesungen gegangen und habe immer Bücher in ihrem Leben gehabt. Nur der passende Beruf sei ihr lange nicht eingefallen. Nach längeren Aufenthalten in Frankreich habe sie dann durch Zufall erfahren, dass die damals neue Buchhandlung Hartlieb einen Lehrling sucht. Seit 2007 arbeitet sie in der Währinger Straße und hilft Kundinnen und Kunden auf der Suche nach ihren Literaturwünschen fündig zu werden.

Mit Assoziationen und viel Buchwissen zu den besten Empfehlungen

Die Beratung der KundInnen laufe ähnlich wie die Suche nach neuen Büchern für das „Buch zum Wochenende“. Man müsse viel lesen, viele Bücher im Kopf haben um dann passende Assoziationen und Hinweise zu finden. Eine Kundin suche ein Buch für den Urlaub an der Adria? Da habe sie schon ein spannendes Buch einer kroatischen Autorin im Kopf. So ähnlich ist es bei der Kolumne. Beim Kultursommer im Währinger Park tritt Markus Binder von der Band „Attwenger“ auf? Im nächsten „Buch zum Wochendene“ stellt sie Binders Buch „Tempoänderungen“ vor.

So hangelt sie sich manchmal auch gernevon Woche zu Woche. Am Anfang des Sommers stellt sie ein Kinderbuch über Abenteuer am Meer vor (Sylvie Misslin: Finde den Piratenschatz!). In der Woche darauf geht es über den „Kleinen Atlas der Leuchttürme am Ende der Welt“ zu „Nevermore“ von Cécile Wajsbrot, in dem Leuchttürme ebenfalls eine Rolle spielen.

Barbara Kadletz Im Ruin

Zwischen Währing und Favoriten

Kadletz schreibt auch, wie sie es nennt, „ernsthafte Rezensionen“, allerdings nicht in ihrer Kolumne sondern in der Zeitschrift Buchkultur. Und im Jahr 2021 ist auch ein Roman von ihr erschienen, in dem es um ein fiktives Lokal in ihrem Grätzl geht. Dieses Grätzl ist allerdings nicht in Währing sondern in ihrem Lieblingsbezirk Favoriten. Als Kind sei sie oft bei ihrer Oma in der Weimarer Straße gewesen. Zuhause fühlt sie sich aber eher im 10. Bezirk.

Den Link zum aktuellen Buch der Woche gibt es auf der Homepage der Buchhandlung Hartlieb. Zu finden sind sie außerdem auf den Instagram-Accounts der Buchhandlung und von Barbara Kadletz selbst

Buchhandlung bietet Barbara Kadletz Raum sich zu entfalten

In der Buchhandlung Hartlieb ist Kadletz für die Sektion Sachbücher, Reiseführer und Graphic Novel zuständig. In der Kolumne kommen Sachbücher trotzdem nicht allzu oft vor und wenn, dann sind es eher Bücher über Kultur-Themen. Zuletzt hat sie zum Beispiel anlässlich des Popfests Wien das Buch „Ein Deka Pop“ vorgestellt, herausgegeben von Robert Rotifer. Bei der Auswahl der Titel habe sie völlige Narrenfreiheit, erzählt sie. Die Buchhandlung gebe ihr Raum zum Wachsen und sich zu entwickeln, die Hartliebs seien – und das betont sie mehrfach – echte MentorInnen.

Als klassische Verkaufsförderung für die Buchhandlung versteht sie die Kolumne nicht. Hin und wieder komme es vor, dass die vorgestellten Bücher besonders nachgefragt werden. Sie sehe ihre Empfehlungen aber vor allem als Inspiration, als Einladung zur Literatur. Sie selbst liest pro Woche mindestens ein Buch. Und den Weg in die Arbeit nach Währing nützt sie für Hörbücher. Damit sie immer wieder genug neuen Stoff für Assoziationen in der KundInnen-Beratung und für ihre Kolumne hat.

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Bilder: Unser Währing.at