Ab Mitte Jänner sollte in den Briefkästen der meisten Haushalten im Bezirk die „Mitmachkarte“ landen. Die „Agenda Währing“ sucht so Ideen und Vorschläge, wie der Bezirk besser gestaltet werden kann. Der Schwerpunkt liegt bei der Gestaltung des öffentlichen Raums und der Mobilität.
„Es geht darum, die Menschen aus der Reserve zu locken und neue Ideen zu finden“, erklärt Martin Stoiber, einer der Sprecher der Agendagruppe 18-Bewegt. Seit dem Sommer bereitet die Gruppe die Mitmachkarte vor, Mitte Jänner wird sie allen Haushalten zugeschickt (außer denen die am Briefkasten den Aufkleber „Bitte keine Werbung“ angebracht haben). Das Ziel ist ehrgeizig: Die Gestaltung des Bezirks soll neu gedacht werden, um so gemeinsam die Grundlage für Umbauten und Projekte zu schaffen.
„Viele Dinge kann man sich gar nicht vorstellen. Erst nach der Umsetzung merkt man, wie toll es funktioniert.“
Seit drei Jahren unterstützt ein Team der „Agenda21“ die Menschen im Bezirk sich besser zu organisieren, damit sie ihre Anliegen besser durchsetzen können. Es gibt mehrere Gruppen zu verschiedenen Themenbereichen, das Spektrum reicht von gemeinsamen Sportaktivitäten über die Begrünung von Straßen und Fassaden bis zur Verbesserung von Schulwegen und Schulvorplätzen. In der Klostergasse 11 gibt es einen Treff- und Veranstaltungsraum. Auch der Plan für die Umgestaltung des Gersthofer Platzls wurde von einer Agenda-Gruppe gemeinsam mit dem Magistrat und den Wiener Linien erstellt. Durch die Agenda21 soll die Bürgerbeteiligung in Wien auf breitere Füße gestellt werden, ein Modell, das es auch in vielen anderen Bezirken gibt. Die Basisfinanzierung erfolgt durch die Stadt Wien und den Bezirk, die Arbeit in den Gruppen erfolgt ehrenamtlich.
Klimafreundliche und sozial gerechte Mobilität in Währing
In den letzten Jahren hat die Gruppe 18-Bewegt schon Umfragen bei der U6 am Gürtel, in der Staudgasse und am Aumannplatz gemacht. Die Reaktionen waren durch die Bank positiv. Am Aumannplatz wünschen sich zum Beispiel viele Passantinnen und Passanten nicht nur eine Umgestaltung der Verkehrsflächen sondern auch mehr Einkaufsmöglichkeiten, erzählt Martin Stoiber. Viele Währingerinnen und Währinger würden gerne mehr im Bezirk einkaufen, könnten viele Einkäufe ohne Auto aber nicht nach Hause bringen. Hier könnte man ansetzen und über neue innovative Wege nachdenken, zum Beispiel einen Transportdienst mit E-Autos oder mit Lastenfahrrädern.
Falls die Karte nicht in Ihrem Briefkasten gelandet ist:
- Die „Mitmachkarte“ zum Herunterladen.
- Zum Online-Fragebogen.
- Das nächste virtuelle Treffen der Gruppe 18-Bewegt findet am 14. Jänner per Videoschaltung auf „Zoom“ statt. Zur Anmeldung.
- Genauere Informationen zu den Gruppen, den Aktivitäten und Veranstaltungen der Agenda Währing finden Sie auf deren Homepage.
- Die ausgefüllten Karten können im Ideenpostkasten in der Klostergasse 11 eingeworfen werden, oder schicken Sie ein Photo der ausgefüllten Karte per Mail an info@agendawaehring.at oder über WhatsApp an +43 660 5148753.
Ideen müssen von unten kommen
Ganz wichtig sei es, die Menschen schon im Vorfeld einzubinden und zu befragen. „Wir wollen nicht an den Menschen im Bezirk vorbeidenken und den Eindruck erwecken, dass da nur eine kleine Gruppe etwas macht. Mit dieser Aktion wollen wir unsere Basis verbreitern“, sagt Stoiber. Auf der einen Seite der Mitmachkarte gibt es einen Plan der Straßen im Bezirk, um sich die aktuellen Gegebenheiten besser vorstellen zu können. Auf der anderen Seite ist ein leerer Umriß der Bezirksgrenzen. Er soll die Kreativität anregen: Wie würden wir den Bezirk gestalten, wenn wir einfach einen leeren Platz hätten und das Bestehende uns nicht den Blick auf unsere Wünsche und unsere Möglichkeiten verstellt? Unter der Währinger Straße fließt zum Beispiel ein Bach – wäre es zum Beispiel möglich, sinnvoll und auch gewünscht, einen Teil des Baches wieder an die Oberfläche zu holen?