Große Artenvielfalt am Aumannplatz

Aumannplatz Blumenbeet

Am Aumannplatz gibt es viele verschiedene und zum Teil auch sehr ungewöhnliche Pflanzen. Das wurde bei einer Führung zur Artenvielfalt am Platz deutlich. Organisiert wurde die Führung von der Gebietsbetreuung, dabei wurden auch Ideen für die mögliche Umgestaltung des Platzes gesammelt.

Eine kaukasische Zelkove habe sie selbst noch nie in echt gesehen, erzählt Daniele Gruber von der Gebietsbetreuung, die die Führung leitet. Insgesamt 13 verschiedene Baumarten gibt es am Platz – manche sind im Straßenraum selten, wie die Zelkove oder die Kirschpflaume, andere sind weit verbreitet, wie die Fichte. Die Bepflanzung des Platzes sei dabei auch ein Blick in die Zukunft des öffentlichen Raums. Weil die Temperaturen wegen des Klimawandels immer weiter steigen, müssen künftig andere Baumarten gepflanzt werden. Dazu gehört zum Beispiel der Blasenbaum, von dem es am Platz gleich mehrere gibt.

Artenvielfalt stärkt Widerstandskraft

Dieser Artenvielfalt ist wichtig, um den Baumbestand langfristig widerstandsfähig zu halten. In den letzten Jahrzehnten sind einzelne Baumarten fast zur Gänze verschwunden, weil Schädlinge ihnen den Garaus gemacht haben, etwa beim Eschensterben. Unterschiedliche Baumarten hätten auch unterschiedliche Schatten und würden damit die optische Vielfalt am Platz erhöhen.

Platz und Park sollen anders gestaltet werden

Genau genommen sind die Bäume und Pflanzen im Bereich des Norbert Liebermann-Parks – so heißt der Park in der Mitte des Aumannplatzes. Auch die drei Beete im inneren Bereich des Parks sind aufwändig bepflanzt. Die Gestaltung stammt noch aus dem späten 19. Jahrhundert, als der Platz angelegt wurde, erzählt Daniela Gruber. In dieser Form würde man einen Platz heute nicht mehr anlegen, sagt sie. Durch die Büsche können Angsträume entstehen da bei Dunkelheit nicht klar ist, was hinter den Büschen ist. Auf der anderen Seite sei der Eibenhain auf der stadteinwärtigen Seite des Parks ein schöner Rückzugsbereich und Spielplatz für Kinder, die Bäume dort würden sich wunderbar zum Klettern eignen.

Die Bäume sorgen für viel Grün und spenden uns an heißen Tagen Schatten Die Früchte der Kirschpflaume, auch unter dem Nachen „Griacherl“ bekannt, kann man übrigens auch essen.

Bevölkerung soll bei Umgestaltung mitreden

Die Bezirksvertretung hatte im vergangenen Jahr eine umfangreiche Analyse des Platzes in Auftrag gegeben. Dazu gehört unter anderem eine Verkehrszählung, die demnächst durchgeführt wird. Der Aumannplatz sei wunderschön angelegt und gestaltet, erklärt Bezirksvorsteherin Silvia Nossek. Das Verkehrskonzept stamme aber noch aus den 1980ern und sei stark in die Jahre gekommen. Derzeit sei der Platz ein Art großer Kreisverkehr mit breiten Straßen rund um eine grüne Mitte. Die Neugestaltung sei eine Herausforderung, weil viele verschiedene Interessen beachtet werden müssen. Die Lage des Platzes, in der Mitte zwischen den alten Ortskernen von Währing und Weinhaus, prädestiniere ihn aber das Herz des Bezirks zu sein.

Bilder: Müller-Schinwald, GBStern