Insgesamt 371 Mal wurden Straßenbahnen im Vorjahr in Währing von Falschparkern blockiert, also öfter als einmal pro Tag – das ergibt eine Nachfrage von „Unser Währing“ bei den Wiener Linien. Wir haben uns angeschaut, wie Lösungen für das Falschparker-Problem ausschauen können.
Währing besonders betroffen
Währing ist einer der drei Bezirke, die von Blockaden der Straßenbahnen besonders betroffen sind. Gemeinsam mit Hernals und Döbling steht der Bezirk an der Spitze der Statistik der Wiener Linien. Die haben bereits Routine beim Beseitigen der Hindernisse: Im Durchschnitt dauert es 11,5 Minuten bis die Schienen wieder frei sind. Die Fahrpläne kommen trotzdem durcheinander und für tausende Fahrgäste bleiben nur Verspätungen, Verzögerungen und Ärger.
Die Hotspots liegen laut Auskunft der Wiener Linien in der Kreuzgasse, der Währinger Straße, der Gentzgasse und der Gersthofer Straße. Im wienweiten Vergleich sind die Linien 40, 41 und 9 ganz vorne in der Statistik.
An Verbesserungen wird ständig gearbeitet
Wirklich besser wird die Situation nur durch Umbauten: Wo keine Autos mehr parken können, können sie auch die Schienen nicht mehr blockieren. Der Bezirk und die Wiener Linien haben in den letzten Jahren bereits viele kritische Stellen entschärft . Gut bewährt hat sich das Vorziehen von Gehsteigen, Beete, Fahrradständer und Sitzgelegenheiten.
Auf Anfrage von „Unser Währing“ haben die Wiener Linien mehrere Stellen genannt, die in den letzten Jahren entschärft werden konnten.

Gersthoferstraße 140
Im Jahr 2015: 15 Falschparker
Nach dem Umbau: 0 Falschparker

Kreuzgasse 66
Im Jahr 2015: 15 Falschparker
Nach dem Umbau: 0 Falschparker

Währingerstraße 104
Im Jahr 2015: 10 Falschparker
Nach dem Umbau: 0 Falschparker

Kreuzgasse 63
Im Jahr 2015: 10 Falschparker
Nach dem Umbau: 0 Falschparker
Hohe Strafen schrecken Falschparker offenbar nicht ab.
Für AutofahrerInnen ist die Blockade der Bim in der Regel ein teurer Spaß: Mindestens 380 Euro an Verwaltungsstrafe und Abschleppkosten. Je nachdem wie kompliziert es ist, die Strecke freizumachen, kann die Strafe noch um einige hundert Euro höher liegen. Dazu kommen zusätzliche Gebühren für den Abstellplatz in Simmering. Wirklich abschreckend scheinen diese Kosten aber nicht zu sein.

Photos: Müller-Schinwald, Ginalski, Wiener Linien