Nachhaltige und gesunde Produkte zu normalen Preisen – das ist die Idee der Genossenschaft „Morgenrot“, die ihr erstes Geschäft am Dornerplatz, gleich hinter der Bezirksgrenze, eröffnet hat.
Nachhaltiger Einkauf an einem gemeinsamen Standort
Den ganzen Wocheneinkauf in einem einzigen Geschäft erledigen – das ist die Idee des kleinen Supermarktes der Genossenschaft „Morgenrot“, erzählt Maria Kaufmann beim Besuch von Unser-Währing am Dornerplatz. In den Räumlichkeiten war früher ein „Zielpunkt“, dann ein „Schlecker“, zwischendurch ein Friseur. Jetzt gibt es hier auf den Regalen nachhaltig produuzierte Lebensmittel und andere Produkte, die man im Haushalt braucht, von Getränken über Gewürze bis hin zu Waschmitteln. Offiziell eröffnet wurde Anfang Mai. Und das Sortiment wird von Woche zu größer.
Produkte möglichst direkt von den ProduzentInnen
Maria Kaufmann ist für viele BewohnerInnen des Kreuzgassenviertels keine Unbekannte. Sie war eine der Betreiberinnen des „Kaufmanns-Laden“ am Voglmarkt, in dem inzwischen die Markthummel eingezogen ist. Die Grundidee ist ähnlich: Produkte sollen möglichst direkt von den ProduzentInnen ins Geschäft kommen, bei Kartoffeln und anderen Grundnahrungsmittel gibt es auch weiterhin einen Fokus auf das Waldviertel.

Vorbild in Südkorea
Inspiration für „Morgenrot“ war die Hansalim-Genossenschaft in Südkorea, die dort als Reaktion auf die Industrialisierung der Landwirtschaft entstanden ist. Dadurch wurden immer mehr Pestizide und Düngemittel eingesetzt, die Qualität der Lebensmittel sank, die Böden wurden stark belastet. Als Gegenbewegung schlossen sich Landwirte zusammen um weiterhin gesunde Lebensmittel auf „regenerative“ Weise zu produzieren, also ohne die Böden auszulaugen.
Ihr Versprechen: Wir produzieren gesunde Produkte. Das Versprechen der Verbraucher in der Genossenschaft: Wir kaufen Euch diese Produkte verlässlich ab.



Produzenten und Verbraucher schließen sich zusammen
Auch in der Morgenrot-Genossenschaft gibt es Verbraucher und Produzenten, auch wenn das Konzept in Östereich noch am Anfang steht. Im Moment sind drei Produzenten auch in der Genossenschaft: Eine Molkerei, ein Gärtnereibetrieb und ein Unternehmen das Lebensmittel einkocht. Weitere Produzenten sollen folgen.
Lange Öffnungszeiten für Mitglieder
Um im Morgenrot-Supermarkt einzukaufen muss man nicht Mitglied der Genossenschaft sein. Und GenossenschaftlerInnen müssen auch nicht mitarbeiten, wie zum Beispiel in FoodCoops oder dem Mitmachsupermarkt MILA. Aber es gibt doch einige Vorteile: Wer die 300 Euro Genossenschaftsbeitrag einzahlt, unterstütz nicht nur die weitere Entwicklung, sondern kann auch quasi rund um die Uhr einkaufen.

Mit einem eigenen Chip lässt sich die Tür zum Geschäft am Dornerplatz an sechs Tagen in der Woche von früh bis spät öffnen, die Bezahlung erfolgt dann über eine Selbstbedienungskassa – quasi eine verlängerte Speisekammer direkt im Grätzl.
Auch Nicht-GenossenschaftlerInnen sind willkommen
Für alle anderen Kunden ist Morgenrot im Moment am Freitag und Samstag geöffnet. Bei verderblichen Produkten wie Gebäck der Milch können GenossenschaftlerInnen vorab auf der Homepage bestellen, damit ihre Wunschprodukte sicher verfügbar sind. Aber auch diese Angebote werden Schritt für Schritt ausgebaut. Und die Preise sind konkurrenzfähig zu denen in den benachbarten Supermärkten. Ein innovatives Konzept – den kleinen „Fehler“, dass der neue nachhaltige Supermarkt ein paar Schritte hinter der Bezirksgrenze in Hernals ist, kann man dafür gerne in Kauf nehmen.

Morgenrot – Gesunde Lebensmittel am Dornerplatz
Dornerplatz 6, 1170 Wien
Öffnungszeiten für ALLE ab dem 16.Mai
Fr 14-19 Uhr
Sa 8-12:00
Mitglieder können täglich einkaufen
Infos zur Mitgliedschaft bei morgenrot
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Bilder: Unser Währing.at