Im Frühjahr startet in Gersthof die Baustelle für eine neue große Wasserleitung. Mit der sogenannten fünften Hauptleitung soll die Wasserversorgung des Nordwestens von Wien langfristig gesichert werden, heißt es von der Stadt. Jetzt steht auch die genaue Plan für die Bauarbeiten fest.
Wasserleitung soll Versorgung langfristig sicher
In Ottakring und Hernals wird bereits gearbeitet, ab dem Frühling geht es dann auch in Währing und später in Döbling weiter. Seit Juli 2024 wird die fünfte Hauptwasserleitung gebaut, sie wird 5,2 Kilometer lang sein und Trinkwasser vom Mildeplatz in Ottakring bis zur Sieveringer Straße in Döbling transportieren. Dabei wird auch eine neue Leitung quer durch den 18. Bezirk errichtet, betroffen davon ist vor allem Bezirksteil Gersthof. Endgültig abgeschlossen werden sollen die Arbeiten im Jahr 2026.

Bauarbeiten in drei Etappen
Die Bauführung durch Wiener Wasser (MA 31) erfolgt in drei Abschnitten, einer davon verläuft durch den 18. Bezirk: Beginnend im März im Bereich Waldeckgasse und Scherffenberggasse wird die Baustelle Stück für Stück über die Alsegger Straße, Schindlergasse und Schöffelgasse zum 17. Bezirk geführt. Als letztes werden voraussichtlich im Sommer 2026 die Arbeiten von der Waldeckgasse über die Max-Emanuel-Straße, Peter-Jordan-Straße und Dänenstraße zum 19. Bezirk geführt. Die Arbeiten in Währing werden inklusive Wiederherstellung voraussichtlich bis Ende 2026 abgeschlossen sein.
Bei einer Informationsveranstaltung am 1. April stehen ExpertInnen des Magistrat für Antworten bereit, im Gemeindezentrum der Pfarre Gersthof (Bastiengasse 18, 1180 Wien).
Oberfläche wird nach Bauarbeiten neu gestaltet
Nach der Verlegung der Leitung nutzt der Bezirk die Wiederherstellung der Oberfläche für Verbesserungen entlang der Trasse:Im Wohnstraßenbereich Alsegger Straße zwischen Hockegasse und Gersthofer Straße wird der Aufenthaltsraum mit Sitzgelegenheiten, erweiterten Grünflächen und zwei zusätzlichen Bäumen aufgewertet. Im Abschnitt Alsegger Straße zwischen Hockegasse und Schindlergasse wird an den Kreuzungen Höhnegasse, Bastiengasse, Herbeckstraße und Thimiggasse die Sicherheit fürs Zu-Fuß-Gehen verbessert, je nach Situation mit Gehsteigvorziehungen, Maßnahmen für bessere Sichtbeziehungen oder Fahrbahnanhebungen. Im Frühjahr 2026 werden dann in der Schöffelgasse zwischen Schindlergasse und Czartoryskigasse die jetzt viel zu kleinen Baumstandorte mittels durchgängiger Grünstreifen verbunden und den Bäumen so das längerfristige Überleben ermöglicht.
Kontakte während der Baustelle:
Alle zuständigen Stellen werden die Bauarbeiten so zügig wie möglich durchführen. Projektträger für die Verlegung der 5. Hauptleitung ist die Magistratsabteilung Wiener Wasser (MA 31), für die Wiederherstellung die Magistratsabteilung Straßenverwaltung und Straßenbau (MA 28). Beide können bei Fragen oder Problemen in ihrer jeweiligen Bauphase kontaktiert werden (post@ma31.wien.gv.at bzw. 01 4000 31600 und post@ma28.wien.gv.at bzw. 01 4000 49600).
Letze große Wasserleitung wurde 2020-2022 in Pötzleinsdorf gebaut
Verlegt wird ein Rohr mit 80 cm Durchmesser. Es ist nicht das erste Mal, dass es in Währing eine Großbaustelle für den Bau einer neuen Wasserleitung gibt. Von 2020 bis 2022 wurde in Pötzleinsdorf die dritte Hauptwasserleitung gebaut. Betroffen war die Strecke zwischen dem Wasserspeicher in der Czartoriskygasse bis zur Ludwiggasse. Der Wasserspeicher ist dabei deutlich vergrößert worden. Statt früher 23 Millionen Liter Wasser fasst er jetzt 60 Millionen Liter, heißt es in einer Aussendung der Stadt Wien. Die Wasserversorgung der Bezirke 16, 17 und 18 soll so nachhaltig gesichert werden. Auch die Bezirke 20 und 22, die mit der neuen Hauptwasserleitung versorgt werden, sollen davon profitieren.
Durch die großen Speicher ist Wien übrigens eine der wenigen Großstädte, bei denen auch im Fall eines großflächigen Blackout weiterhin Wasser aus den Leitungen kommt. Da die Wassertanks wie am Schafberg deutlich höher liegen als der Rest der Stadt, sind für den Druck in den Leitungen keine Pumpen nötig.

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Alles was man über die Gewässer, Wasserleitungen und Kanäle in Wien wissen kann, findet man in dem Buch „Wasser Stadt Wien“, das 2019 vom Zentrum für Umweltgeschichte der BOKU herausgegeben wurde. Unter anderem gibt es spannende Kapitel über den Währinger Bach, dessen früheren Verlauf man bis heute im Stadtbild erkennen kann, von der Quelle bis zur Alserbachstraße. Zu beziehen hier.
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Photos: Unser Währing.at